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    The Megaphonic Thrift
    Decay Decoy

    VÖ: 04.03.2011 | Label: Club AC30/Broken Silence
    Text: Stefan Layh
    8 / 12
    The Megaphonic Thrift - Decay Decoy

    Wer die spröde Schale von Sonic Youth nie ganz knackte, hat hier bessere Chancen. The Megaphonic Thrift haben den altmeisterlichen Noiserock im Hinterkopf, aber ein offeneres Gesicht.

    Am freundlichsten schauen die Norweger bei der Single „Talks Like A Weed King“ drein. Hier schlägt Indie den Noise, spielen Rock und Pop unentschieden. Der Dreieinhalbminüter gönnt sich eine leichtfüßige Gitarren-Hookline, wächst mit dem bittersüßen Zwiegesang von Richard Myklebust und Linn Froekedal und bringt beim behutsamen Aufprall die allgegenwärtige Wall of Noise nur leicht zum Wackeln. Das vor Feedback fiepende Gegenstück findet sich am Albumende und ist die Ausnahme zur Eine-Spur-softer-als-Sonic-Youth-Regel: „Queen Of Noise“ dröhnt vor Distortion, flirrt vor Fuzz und zeigt Zähne, ohne zu lächeln. Zwischen diesen Polen breitet sich „Decay Decoy“ aus, Impulse finden The Megaphonic Thrift auch bei ihren Landsleuten Motorpsycho, bei Dinosaur Jr. und Mercury Rev.

    Abwechselnd schüttelt sich „Decay Decoy“ vor lauter Adrenalin, erstarrt in selbstbezogenem Shoegaze und vermittelt uns das unbestimmte Gefühl, die nächste kleine Explosion warte nur ein paar Takte weiter. The Megaphonic Thrift marschieren immer wieder bis an die Schwelle zum Kontrollverlust. Exakt bis dorthin, den entscheidenden Schritt weiter tun sie nicht. Nicht bei „You Saw The Silver Line“, durch dessen stampfenden Rhythmus sich künstliche Schwaden ziehen, die dem verträumten Drama aus Noise und Nebel ein wenig Wave einhauchen. Auch nicht bei Neues, das klingt wie eine vergessene B-Seite aus Sonic Youths „Sister“ und mit selbstsicherer Nonchalance behauptet: Folgt uns einfach, wir kennen den Weg.

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