Make Up, die dritte… in kürzester Zeit. Hervorgegangen aus Nation Of Ulysses, die gegen Ende der Achtziger im Washingtoner Dischord-Kontext mit als erste begannen, sich um die Vorsilbe Post-” vor Rock bzw. Punk zu bemühen, um dann erstmal für längere Zeit in der Versenkung zu verschwinden, erscheint The Make Up nun als völlig geistesgestörter Prototyp einer hodenlosen Verschmelzung von soulful-gospeliger Sex-Funk-Hysterie mit schwer am Herzen liegender Subversions-Motivation. Der Gospel” bedeutet hierbei weniger othodoxes religiöses Anliegen als vielmehr der erfolgreiche Versuch, auf der Bühne sowas wie audience participation zurückzuholen. Sprich: totale Hysterie, der ultimative wilde Watz, Schweiß, Sex und Sex. Sprich: hier fliegen auf der Bühne die Kühe wie lange nicht mehr. Dies hier ist das erste reguläre Studioalbum (nach zweimal Livemitschnitt), und auch das versagt beim Versuch, auch nur ansatzweise zu vermitteln, was bei einer Make Up-Show so passiert (James Brown trifft Prince trifft Jon Spencer trifft merkwürdigen Dresscode trifft Ficken). Trotzdem guter Einstieg. Und dadurch, daß dies von den Zielen, die hier verfolgt werden, näher an Atari Teenage Riot als an der Blues Explosion liegt, wird das alles noch mal spannend aufgewertet. Eunuchen-Gospel-Wahnsinn für den Riot. Wer hat je behauptet, daß Spaß nicht auch ernst sein kann?
weitere Platten
Save Yourself
VÖ: 01.12.1999
In Mass Mind
VÖ: 01.01.1900