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    The Lost Patrol Band
    dto.

    VÖ: 18.04.2005 | Label: Burning Heart / SPV
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12

    Tagesüber agitiert er die Massen, doch wenn es dunkel wird, holt er die Power-Pop-Treter raus. Dennis Lyxzén frönt mit Lost Patrol seiner Costello-Leidenschaft.

    Die Konsequenz überlässt er seiner Hauptband, der (International) Noise Conspiracy. Auf dem Nebenschauplatz namens Lost Patrol lässt es Dennis Lyxzén dagegen locker und variabel angehen: Mit dem Debüt eiferte er Billy Bragg nach, das zweite Album „Songs About Running Away“ geriet zur eher melancholischen Nabelschau, geschrieben im schwarzen Loch, das sich auftat, nachdem ihn seine Freundin verließ. Und die dritte Platte? Die ist ein verkapptes Tribute-Album geworden. Ein Tribute an den vorvorletzten Jahrzehntwechsel, als Pop, Punk und Wave Regierungsaufgaben übernahmen, und an Elvis Costello, der zumindest im Nachhinein betrachtet als heimlicher Präsident dieser Ära gelten darf. Im Gegensatz zu modernen Verwaltern dieser Zeit wie Hot Hot Heat oder Ted Leo ist der Lost Patrol Band das Hier und Heute komplett Latte. Sound, Artwork, Themen ordnen sich akribisch der vorbildenden Epoche unter. Das wirkt mal locker und galant, mal aber auch steif und bemührt. „Feels Like Drowning“ und „Get Ready“ müssen nicht lange um einen Platz auf dem Sommer-Mixtape betteln, einer Nummer wie „Pick Me Up“ jedoch fehlt die subtile Abgründigkeit des großen Vorbilds Costello. Stattdessen springen Lyxzén und seine Freunde hier mit Anlauf und Wonne ins beliebt-beliebige 80er-Nichtschwimmerbecken, wo Rick Springsteen und die späteren Cars genüsslich Milchshakes schlürfen. Am Ende bleibt ein Album, bei dem schon die Spielzeit von 29 Minuten klar macht, wie es zu nehmen ist: nicht ganz so wichtig.

    weitere Platten

    Automatic

    VÖ: 13.10.2006