The Flaming Sideburns
Sky Pilots

Kompliment! Nicht zuletzt wegen der Stimme und des Akzents des argentinischen Sängers Eduardo sind die jungen Finnen unverwechselbar. Wie aber schlägt sich „Sky Pilots“ im Vergleich zum Vorgänger „Hallelujah Rock’n’Rollah“, das zu den besten Platten 2001 zählte und den Sprung zum Major ermöglichte? Raus aus der 60er-Garage und – ja, wohin denn nun? Erst mal an der nächsten Ecke Pilze und LSD besorgt. Bei „Since The Beginnning“ geht das Kaleidoskop unter dem bunten Psychedelic-Himmel ganz weit auf, während „Effect -O- Tequilla“ einen (bemühten) Schuss Latino-Exotik liefert. Ansonsten reiten die Sideburns souverän die 60er/70er-Schwelle ab, die in letzter Zeit häufiger frequentiert wurde als der Rio Grande. Unterwegs grüßen Hawkwind, die Stooges, Rolling Stones oder gar Smokie. Aber es rockt hier weniger hitzig und zwingend als zuletzt die Yeah Yeah Yeahs und charmanter, aber weniger raubeinig als zum Beispiel Sweatmaster. Kurz: Die Sideburns bleiben über weite Strecken zu reserviert und brav. Zu einem Zeitpunkt, an dem die viel beschworenen und unlängst übergebührlich häufig zitierten Sixties ihren kräftigen Retro-Hype-Nachbrenner langsam, aber sicher einbüßen und wieder ’nur‘ zu einem von unzähligen Sounds herabsinken, hätte „Sky Pilots“ mehr Packendes bringen müssen, um die hohen Erwartungen vollends zu erfüllen.