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    The Fever
    Red Bedroom

    VÖ: 24.01.2005 | Label: Kemado/Rough Trade
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    Eine Disco-Punk-Platte, die so ausgeflippt und überspannt, so schrullig und exzentrisch klingt, dass man beinahe versucht ist, zu schreiben: The Fever haben das Fieber.

    Eigentlich ist es ja der pure Hohn, dass der erste Song auf diesem Debütalbum ausgerechnet „Cold Blooded“ heißt. Schließlich wird hier – Opener eingeschlossen – in der nächsten Dreiviertelstunde dermaßen der Baum brennen, dass man besser bei drei auf selbigem sein sollte, wenn man unversehrt aus der Sache rauskommen will. Schnittig und sportlich fressen sich scharfkantige Gitarren durch wild wucherndes Songgestrüpp. Die zugehörige Rhythmusgruppe kennt sowieso nur eine Richtung. Und vorne weg gockelt ein verhaltensauffälliger Sänger, der als kleiner Junge der Alptraum jedes Ergotherapeuten gewesen wäre. Gemeinsam vergehen sie sich dann an knochentrocken runter gebretterten Dance-Punk-Eskapaden wie dem treffend betitelten „Hexxxed“ und schießen siedend heiße 4/4-Takter der Marke „Ladyfingers“ zum Mond. Dass es aber auch anders geht, stellen The Fever unter Beweis, wenn sie durch das Synthie-Quietschen von „Artifical Heart“ spuken oder für die Quasi-Ballade „Dream Machine“ fünfeinhalb Minuten lang das Tempo drosseln. Am Ende lauert mit „Diamond Days“ sogar noch eine richtige Hymne, zusammengeschraubt aus den schrottigsten Einzelteilen der jüngeren Musikgeschichte. Hoffnungslos kaputt ist natürlich auch die. Aber wenn es eine Band schafft, uns glauben zu lassen, dass Hot Hot Heat brave Jungs und IMA Robot glamourös wie alte Zitronen sind, dann geht das schon in Ordnung so.

    weitere Platten

    In the City of Sleep

    VÖ: 19.05.2006