The Features
Some Kind Of Salvation
Text: Hauke Hackstein
Aber eine der besten unbekannten Bands der Welt? Zumindest sieht das der Followill-Clan so, der seine musizierenden Nachbarn so großartig findet, dass er sie kurzerhand auf ihrem eigenen, noch recht jungfräulichen Label veröffentlicht. Haben die Kings Of Leon ihren durch die Decke geschossenen Bekanntheitsgrad also doch noch sinnvoll genutzt, auch wenn das hier so weit geht, dass sie sogar in der Labelangabe genannt werden wollen. Seis drum, denn lange fand sich überhaupt niemand, der “Some Kind Of Salvation” herausbringen wollte. The Features pressten den Nachfolger zu ihrem spritzigen Debüt “Exhibit A” daher selbst auf Vinyl, das man dann über ihre Homepage liebevoll verpackt bestellen konnte. Mittlerweile ist das zwar über ein Jahr her, doch hat das Album seitdem kaum an Charme eingebüßt.
The Features fühlen sich dafür aber auch viel zu wohl in ihrem verpoppten Garagen-Bluesrock. Bekommt man auch zunächst den Eindruck, “Salvation” wäre nicht ganz so hitdicht ausgefallen wie der Vorgänger, der straffer und offensiver war, lösen sich diese Zweifel nach mehreren Durchgängen bald in Luft auf. Mit 14 Songs bekommt man hier zwar viele Informationen um die Ohren gehauen, doch halten die Features ihre Stücke gern knackig kurz, so dass die Platte im Nu vorbei ist. Sogar richtige Hits haben die vier aus Tennessee geschrieben: “Lions” gehört auf Tanzflächen und Festivalbühnen, “GMF” tauscht doch glatt die sympathische Schepperorgel gegen süße Synthesizer und einen 80er-Refrain, ohne dass der fehl am Platz wirkt. In diesem Falle kann man oben stehendes Lob schon mal durchgehen lassen. Zumindest, wenn sie jetzt auch die Früchte ernten können.
weitere Platten
Wilderness
VÖ: 14.09.2012
Exhibit A
VÖ: 18.10.2004