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    The Crash
    Wildlife

    VÖ: 22.04.2002 | Label: Evidence/WEA
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Wie schon auf ihrem Debütalbum „Comfort Deluxe“ erproben sich The Crash in feinstem, herzergreifendem Pop. „Oh will you stay with me? / Oh will you play with me? / Oh will you save my ass? / Or will we go down once again?“ fragt Teemu Brunila in „Of Hope And Despair“ mit einer Stimme, die an Brett Andreson von Suede erinnert. Man möchte sich ins Auto setzen und nachts zu dieser Musik über leere Autobahnen fahren, möglichst im Sommer mit offenem Verdeck. The Crash erzählen kleine, teils tragische Geschichten, die ein wohliges, warmes Gefühl in der Magengrube hinterlassen. Jeder Song für sich ist dabei ein kleines Kunstwerk – wie zum Beispiel „New York“ das mit großartigen Keyboards und einem so leidenschaftlichen Gesang aufwartet, dass man selbst dorthin ziehen möchte. Oder „Simple Things“ – „How easily we fall in love“ heißt es da, „You walk to me / You talk to me /And sudden glances fall upon you and me.“ Es ist sehr leicht, sich in diese CD zu verlieben. Große Popmusik, der man wünscht, dass ihre Zeit noch nicht vorbei ist.

    Ute Gronwald 10

    Es ist schön, wenn junge Bands Vorbilder haben, schließlich braucht man jemanden zum Orientieren und Aufschauen. The Crash sind Suede-Fans, das merkt man schnell. Doch wo Brett Anderson und Co. in all ihrem Pomp wenigstens noch androgyne Larmoyanz verströmen, versinkt bei The Crash die große Geste leider oftmals in Seicht- und Nichtigkeiten. Dabei lässt sich das Album zunächst ganz gut an: Der Opener „Star“ bringt bestimmt einige britisch gesonnene Herzen zum Klingen, und „Empty“ könnte man mit gutem Willen und drei Gläsern Rotwein im Blut auch für eine verschollene Pumpkins-B-Seite halten, in der sich Corgan augenzwinkernd selbst aufs Korn nimmt. Doch schon die dritte Nummer, „Lauren Caught My Eye“, wirft einen zwischen Scham und Grusel hin und her: Teemu Brunillas singt höchst exaltiert Nichtigkeiten auf französisch, und dazu gesellen sich zuckrige Dancepop-Beats, die gerne Daft Punk sein wollen, aber einfach nur deplatziert und billig statt edel wirken. Und so geht das über weite Strecken des Albums weiter: Ob schwülstige Keyboard-Fanfaren („New York“) oder Disco-Bässe („Phoebe“) – The Crash greifen gerne und oft zu den falschen, da unpassenden Mitteln, ganz so, als wollten sie mit aller Anstrengung das Stigma der Suede-Epigonen abstreifen. Dabei sind sie darin richtig gut.

    4

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