The Blue Stones
Metro
Text: Jacqueline Floßmann | Erschienen in: VISIONS Nr. 385

Das ist “Metro”, eine Konzeptplatte, die den Protagonisten auf eine dunkle U-Bahnfahrt schickt, ihn zwischen gesellschaftlichen Erwartungen, digitalen Fesseln und dem Durst nach Authentizität hin- und herfährt. Es geht um die verflixte Balance, den verdammten inneren Frieden. In zwölf Songs plus Intro und Interludes verpacken The Blue Stones diese Gedanken in einen Sound, der sich aus modernem bis experimentellem Bluesrock, Pop und HipHop-Sprenkeln zusammensetzt.
Auf “Metro” steht der Groove im Vordergrund. Die Reflexion über innen und außen. Moderne Verzweiflung. Viele Stücke stehen unter Druck wie ein Schnellkochtopf. Der Opener “Your Master” erinnert mit seinem Kettensägen-artigen Fuzz an The White Stripes. Die heavy Strophe von “Come Apart” wird von einem radiotauglichen Refrain abgelöst. In “New Immigrant” oder “Kill Box” treten die HipHop-Einflüsse des Duos verstärkt zu Tage, das hypnotisch-rhythmische “Jesse James” schleicht Richtung TripHop, “Scared Of The Dark” erinnert an Phoenix.
Trotz all der textlichen Schwermut und Wut befinden sich mit “Happy Cry” und dem abschließenden “Falling Leaves” – beides poppige, schmerzlich-schöne Midtempo-Balladen – auch kleine Lichtpunkte auf “Metro” und lassen darauf schließen, dass The Blue Stones einen Weg aus dem unterirdischen Labyrinth finden werden.
Das steckt drin: The Black Keys, Royal Blood, The White Stripes