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    The Beta Band
    Heroes To Zeros

    VÖ: 26.04.2004 | Label: Labels/EMI
    Text: Patrick Großmann
    10 / 12

    Auf Wurf Nummer drei bekommen die schottischen Wirrköpfe ihren Entwurf der perfekten Synthese aus Popsong und Effekt-Schleife endlich in den Griff.

    Dass die legendäre „The Three EPs“-Sammlung der Beta Band in Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ lobend Erwähnung fand, kommt nicht von ungefähr. Selten glückte die Verschmelzung von Organik und Halbleiter-Power, von Space-Samples und Folk-Akkorden derart lücken- und zwanglos. In der Folge indes konnte die Band um Sänger/Gitarrist Steve Mason das vorgelegte Tempo nicht halten: Weder das selbstbetiteltes Debüt, noch das vergleichsweise elektronische, seltsam ziellose „Hot Shots II“ überzeugten auf ganzer Linie. Aus Helden waren zwar nicht gleich Nullen, aber doch immerhin Trainingsweltmeister geworden. Allzu viel war hier nicht mehr zu erwarten. Umso verblüffender das Ergebnis: Die erste Auskopplung „Assessment“ – eine von stoischen Achtel-Gitarren und Gebläse untermalte Abhandlung zur Geschichte der menschlichen Kriegsführung – haut gleich zu Beginn auf den Indierock-Putz, und auch das krachige Wechselbalg „Out-Side“ mit seinem skurrilen Sample-Zoo aus Hundegebell und Möwen müsste den ähnlich gepolten Super Furry Animals die Freudentränen ins Gesicht zaubern. Der ätherische Liebesschwur „Wonderful“ dagegen wird Kenner der Elektro-LoFi-Folk-Bastelstube Simian in Verzückung versetzen. In „Space“ duelliert sich 60ies-infiziertes Polter-Schlagwerk mit blubbernden Bässen, während Masons Stimme durch Hallräume schlendert. Ob kristalline, verstörende Schönheit, Club-Geheimtipp oder Rock-Bastard: „Heroes To Zeros“ tanzt auf mindestens drei Hochzeiten – und das mit Bravour. Eine äußerst unterhaltsame Angelegenheit, die jeden Hördurchlauf mit weiteren Facetten und neuen Lieblingsliedern belohnt.

    weitere Platten

    Hot Shots II

    VÖ: 16.07.2001

    The Beta Band

    VÖ: 01.01.1999

    The Three EPs

    VÖ: 29.09.1998