Nach dem in US-Emokreisen gehypten – und obligatorisch als „Sellout“ getadelten – Debüt „Almost Here“ (2005) wollen The Academy Is … jetzt mehr, mehr und nochmals mehr. Die erste Single des zweiten Albums heißt „We’ve Got A Big Mess On Our Hands“ und weist anheischig den Weg: The Academy Is … wollen sich im Rampenlicht wärmen. Die dezentere Beleuchtung mittlerer Clubs ist nicht grell und heiß genug, es dürfen ein paartausend Watt mehr sein. Flutlicht für alle, ab ins Stadion. Als Eintrittkarte zücken The Academy Is … „Santi“, ein Album wie ein Appell: Alle mitmachen – jetzt! Diese Songs wollen ein tausendstimmiges Echo beschwören. Dafür sollen einladende Riesenrefrains ebenso sorgen wie selbstbewusste Stampfrhythmen und anschmiegsame Arrangements für die ganze Emo-Familie. Silbenweise klettert William Becketts Stimme ins Falsett, ansonsten fügt sie sich säuselnd in rund laufende Glampop-Hymnen mit einer Brise Emocore im Getriebe. Großspurig produziert hat „Santi“ mit Butch Walker einer, der sich mit Hipstern auskennt (Hot Hot Heat, The All American Rejects). Souverän klänge „Santi“, wenn die Bemühtheit aller Beteiligten nicht allzu offensichtlich wäre. Trotzdem wird dieses farbenfroh-glamouröse Emopopalbum Freunde finden, und Feinde. Zwischen entrücktem Kopfnicken und entnervtem Kopfschütteln liegen Nuancen. Wieviele „Oh-oh-oh“s verkraftest du?
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Fast Times At Barrington High
VÖ: 31.10.2008