The Academy Is...
Fast Times At Barrington High

Dass Pubertät und Adoleszenz verschiedenste Licht- und Schattenseiten beinhalten, hat jeder selbst erlebt. Wer sich rückwirkend mit der eigenen turbulenten Schulzeit auseinandersetzt, ist meist entweder Hobbypsychologe oder Nostalgiker. Die Beweggründe, ein ganzes Album der High-School-Vergangenheit zu widmen, dürften für The Academy Is… andere gewesen sein. Nach „Almost Here“ und „Santi“, zwei Alben voller gleichermaßen mitreißendem wie bemüht wirkendem Emopop-Prunk, weiß das Quintett aus Chicago schlicht um seine Zielgruppe. „Fast Times At Barrington High“ hält, was der Titel verspricht: Konzerte, gefälschte Ausweise, Drinks aus Plastikbechern, versteckte Raucherecken, verschämte Küsse, erhöhter Herzschlag und haufenweise Herzschmerz. Doch nicht nur der textliche Inhalt dürfte und soll dem geneigten 15-Jährigen bekannt vorkommen. Die Songs sind vorhersehbar arrangiert, radiotauglich produziert und immer auf den hymnenhaften Refrain zentriert. „High School Musical“ lässt grüßen. Dass dieses Drittwerk bei all der Berechenbarkeit tatsächlich den ein oder anderen unwiderstehlichen Ohrwurm birgt, macht die Verbindung zur widerspenstigen Jugend perfekt. Wie im echten Leben gibt es genauso erinnerungswürdige wie gern vergessene Momente – und wie so oft überwiegen letztere.