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    Texta
    So oder so

    VÖ: 29.03.2004 | Label: Geco/Groove Attack
    Text: Oliver Uschmann
    8 / 12

    HipHop, der musikalisch und sprachlich so gut funktioniert, dass man ihm – auch angesichts prolliger Kultur vieler Kollegen – den pädagogischen Inhalt gern nachsieht.

    Auf ihrem vierten Album üben die Österreicher von Texta eine Sozial- und Gesellschaftskritik, die, wenn man es böse sagt, so auch von Johannes Rau oder Peter Maffay stammen könnte. Sagt man es lieb, ist das hier eher Dieter Hildebrandt als Harald Schmidt. Der Feind ist mal wieder der vom Kapitalismus geformte Profithai und materialistische Oberflächenkonsumbürger, der entweder ins Fitnessstudio rennt oder seine Eigenständigkeit vor dem Fernseher passiv verpennt. Gegenmodell ist das mündige Individuum mit Fähigkeit zu Freiheit und eigenem Denken, Konsum verweigernd und Lebenslust gewinnend. Diese humanistische Message gewinnt im Rahmen von HipHop allerdings großen ästhetischen Mehrwert, denn Formulierungen, Wortwitz, Flow und unnachahmlicher österreichischer Akzent machen auf dieser Platte einfach Freude. Texta inszenieren in Mundart und auf hochdeutsch, versehen „Vermisst“ mit eleganter Jazztrompete, hängen einen lupenreinen Popsong als Bonustrack an und kombinieren atmosphärische, sehr gut gewählte Samples mit Beats, die einfach durchgängig kicken und einen auf ganzer Länge nicht mehr aus dem Kopfnicken herausbringen. „Alt“ ist mit zündendem Gesangsrefrain und Gastauftritt von Blumentopf wunderbar witzige Lyrik über das unvermeidliche „in die Tage kommen“; weniger bekannte Gäste stammen aus der Schweiz (Sektion Kuchikäschtli) und Kroatien (One II Many). Eine überaus solide und gelungene HipHop-Platte.

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