Taste Of Joy
Trigger Fables

Die Sache hat einen Haken. Nein, es ist nicht die Band und schon gar nicht die Musik. Aber: Wer um Gottes Willen soll sich denn das Debut dieses kanadischen Quartetts kaufen? Jemand, der auf sachtes Gitarrengeschrammel und schöne Frauenstimmen steht? Jemand, der sofort 30 Märker auf die nächstbeste Plattenladen-Theke knallt, wenn es um „eine Melange aus melodischem Core, warmer Melancholie und eingängigen Songstrukturen“ (O-Ton des Presse-Infos) geht? Wohl kaum, denn dieser jemand hat entweder schon den Kauf der letzten Werke von Belly und den Throwing Muses bedauert, oder er freut sich immer noch an dem 95er-Album von Drugstore. Jedenfalls: Der Markt ist gesättigt bis obenhin, eine weitere Indie-Kapelle mit den oben genannten Eigenschaften so überflüssig wie ein Kropf. Das kann man bedauern, denn Taste Of Joy sind in ihrer Gewichtsklasse nicht die schlechtesten. „Trigger Fables“ kurzweilt mit netten Ideen, Harmoniegesängen der weiblichen Tonangeberinnen Michele Gould und Corinne Culbertson sowie einer dezenten Gitarrenarbeit von Mark Findler. Genauso, wie das derzeit so viele Neuveröffentlichungen tun. Zu viele.