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    Sweatmaster
    Animal

    VÖ: 13.07.2007 | Label: Fullsteam/Rough Trade
    Text:

    „Animal!“ Und noch zehn Mal. Dann hat sich der Titel schon mal so festgesetzt wie später die neue Musik der Finnen, die zu dritt tighter sind als der rumpelige Rest.

    Dieses kleine Spaghettiwestern-Stückchen… Im ersten Track nimmt es schon dein Herz in die Hand. Legt die Hände drum, wärmt es auf und emittiert Freude da hin, wo viele Dutzend herzlose, klischeefixierte Rock’n’Roll-/Punk’n’Roll-Combos aus Schweden, USA, sonst wo seit etwa zwei Jahren meist nicht viel mehr als Gefühlskälte, sinkende Hoffnung und manchmal Scham zurückgelassen haben. Eine kleine Melodie nur, die Sweatmaster da loslassen. Einfach, aber so eng an den zugehörigen Gesang gelegt, dass beides zusammen wahre Wunder wirkt. Weil Sweatmaster (alle drei) nicht aussehen wie Rock’n’Rolf mit 80 Tattoos, Schmierhaaren, Säuferkluft und Lederhaut, gibt es andere, wichtigere Dinge, die sie zu Vollrockern machen. Der in dieser Hinsicht bedeutendste Begriff, der Sweatmaster glänzen lässt und ihre Magie erklärt, ist „Einheit“. Drei Mann sind eins. Sie spielen wie einer, scheinen zu denken wie einer. Zusammen mit ihrer zweitwichtigsten Eigenschaft, ihrem Gespür für eine funktionierende, simple Tonabfolge, macht diese nicht aufzubrechende Einheit die Band beachtlich stark. Zumeist stärker als den Rock’n’Roll-Rest, der unter der Hellacopters-/Motörhead-Kruste versucht, cool oder eigenständig zu sein. Sweatmaster schaffen das ohne große Namen. Ihr Studio der Wahl trägt keinen, ihr Produzent nicht. Alles so unscheinbar wie ihr Aussehen. Und dann kommt diese Platte richtig in Fahrt: der kleine Beweis, dass Einfachheit keineswegs per se mit doof, stumpf oder egal gleichzusetzen ist. Die Drumbeats sind einfach, ganz offensichtlich – aber derart auf den Punkt, dass es einen innerlich zerreißen würde, wäre das alles noch tighter. Der lange Mann mit der Glatze und Brille hackt so zackig seine Riffs in die Gitarre, da will man den Sekt entkorken. Er bedient sich bei AC/DC, Kinks und Motörhead gleichermaßen. Nur eben nicht, ohne dem Entliehenen eine neue Anordnung zu geben; das Melodie-Baby im Kopf neu zu wickeln. Puder drauf, kurz angrinsen, Klaps auf den Hintern – und ab mit dem Zögling durch den Verstärker. Der Rest kommt von ganz alleine. Zugegeben, allein an ihrer Technik, ihrer Spielweise festzumachen, warum diese drei Mann so gut funktionieren, klappt nicht ganz. Dann würde vergessen, was am Ende durch ihre durchdringende Einheit nur gefördert wird: die Seele nämlich, die pure und hemmungslos vorgetragene Lust am Rock’n’Roll von heute und gestern.

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