Stinky
Solace

Wie viel davon von den neuen Gitarristen und dem neuen Bassisten von Stinky kommt, ist nicht klar. Ihre Essenz hat sich die französische Band auf “Solace” aber bewahrt. Heißt: Doubletime- und Breakdown-Hardcore, der besser im Moshpit als auf dem heimischen Sofa funktioniert.
Der Opener “Down In The Dumps” etwa stampft satt durch ein akustisches Minenfeld. Mit “Natural Savior” zeigt die Band wiederum, wie es klingt, wenn sie sich noch mehr als auf den Vorgängern für punkigere Melodien öffnet. Nur selten nehmen Stinky den Druck aus ihren Songs, um Platz für akustische Experimente zu machen. Dabei funktionieren die erstaunlich gut, so wie das Post-Rock-Intermezzo in “Moonbow”.
Obwohl sich die Platte instrumental wendig und frisch zeigt, schlägt der Gesang von Clair Larrieu immer wieder merkwürdige Haken. Larrieus Shouting, das an Knocked Loose erinnert, ist Geschmackssache. Wenn er aber zu häufig und abrupt zwischen Klargesang, raspeligem Punk-Geblöke und tieferem Growling wechselt, klickt nichts davon richtig. Auch die Gastbeiträge von Lou Koller und Andrew Neufeld wollen nicht zünden. So haben die Franzosen den Besetzungswechsel doch nicht ganz ohne Blessuren überstanden. Live, wenn sich Details zwischen fliegenden Armen und mitgrölenden Fans verlieren, dürfte “Solace” trotzdem zünden.
Das steckt drin: Comeback Kid, Knocked Loose, Stick To Your Guns
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Of Lost Things
VÖ: 12.06.2020