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    South San Gabriel
    Welcome, Convalescence

    VÖ: 09.06.2003 | Label: Munich/Indigo
    Text: Tino Hanekamp
    10 / 12

    Wem Radioheads Kunst-Kram schon immer zu verstörend war, der freut sich vielleicht über South San Gabriel. Die lassen es laufen.

    Kopfhörer auf. Dringend. (Plopp!) So. Es klingt von überall her; plötzlich ein Chor von links unten, das Dach geht auf mit Streichern, und im Keller singt einer. Jetzt steht er vor dir, da fliegt er hin, Stimmengewirr, Rauschen und auf geht die nächste Tür. Man muss Musik wie diese ganz nah haben, dann fühlt man sich stark berührt. Es ist wie „Kid A“ hören, nur weniger verstörend. South San Gabriel breiten ihre Klangflächen geradliniger aus, sie lassen sie fließen. Drumherum malen Töne und Geräusche Schatten an die Wand. Ohne diese wabernden amorphen Audio-Amöben wäre „Welcome Convalescence“ eine einzige Elegie. So sind es acht kleine Filme mit minutenlangen Einstellungen und wenig Dialogen. Es singt William Johnson mit hauchiger Stimme, die Band ist zu siebt, spielt Slide-Gitarre, Hammond, Fiddle, Synthesizer, Beat-Box, Bass und Mellotron. Sparklehorse, Grandaddy und Last Days Of April haben ein ähnliches Kompositionsverständnis wie diese kaum bekannte Entdeckung aus Texas. South San Gabriel sind jedoch träger, dabei aber immer noch bewegter als etwa Savoy Grand. Man fühlt sich anregend eingelullt und weggeschickt. Nur für Leute, die in Programmkinos gehen.

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