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    South San Gabriel
    The Carlton Chronicles: Not Until The Operation´s Through

    VÖ: 25.04.2005 | Label: Munich/Alive
    Text: Patrick Großmann
    8 / 12

    Rockt er nicht gerade mit Centro-matic los, bewegt sich Will Johnson gern in leisen Gefilden. Nun hat er das Leben und Darben eines fiktiven Hauskaters vertont.

    Carlton ist krank. Sterbenskrank sogar. Doch er gibt nicht auf. Solange ihn seine vier Pfoten tragen, wird er kämpfen. Weiteres Personal: ein Opossum. Ein Spatz. Ramon, der Hund und Gegenspieler. Was genau Katzenfreund Will Johnson dazu getrieben haben mag, das komplette dritte Album seines personalpolitisch offen gehaltenen Intim-Pop-Projektes South San Gabriel einer Handvoll Haustiere zu widmen, scheint zunächst schleierhaft. Doch wie üblich bei einer waschechten Fabel sind die Protagonisten nur Stellvertreter, verweisen auf Allzumenschliches. Es geht um Sterblichkeit, den Neid des an den Erdboden Gefesselten. Um Hochmut und ein (vergebliches) Davonlaufen in die Arme der Einsamkeit, am Ende um die Hoffnung auf Genesung. Gedanken, die groß sind und naiv zugleich. Zu einer Musik, die im rund um eine fragile Gitarrenfigur herum gebauten, zweistimmig gesungenen Einstieg „Charred Resentment The Same“ oder im Streicher-verstärkten „This Rookie Runs“ in all ihrer Reduktion gefangen nimmt, wie wir das kennen von den Texanern. Die an dir vorüber schwebt, federleicht – und jede einsame Note erzählt etwas. Einer Musik, die bei oberflächlicher Beschäftigung durchaus auch einschläfernd wirken kann mit ihrem countryfizierten Pedal Steel-Wimmern, ihrem Wohlklang, den bis ins Äußerste zerdehnten Grooves. Dabei fällt im Direktvergleich zum Vorgänger-Geheimtipp „Welcome, Convalescence“ die traditionellere, auf Elektro-Experimente fast völlig verzichtende Instrumentierung auf. Die lässt das Album zwar klingen wie eine noch weiter abgespeckte Version der Weakerthans, wirkt indes hie und da doch arg spannungsarm. Was für regnerische Tage und einsame Nächte unterm Kopfhörer. Tierisch traurig.

    weitere Platten

    Welcome, Convalescence

    VÖ: 09.06.2003