Sonny Vincent
The Good, The Bad & The Ugly

Drei Jahre dauerte die Low-Budget-Reise des New-York-Punk-Urgesteins. Im Gepäck hatte er die mit seiner momentanen Band (und auch da sind ja mit Ex-Damned-Frontmann Captain Sensible am Bass sowie Ex-Stooges-Drummer Scott Asheton schon prominente Musiker dabei) zuvor eingespielten Basic-Tracks von „The Good, The Bad & The Ugly“. In Studios in Detroit, New York, Los Angeles, Montpellier, Brighton und Berlin steuerten dann diverse Helden der Rockgeschichte noch ein oder zwei zusätzliche Gitarrenspuren bei. Hier nur die bekanntesten: Greg Ginn (Ex-Black Flag), Thurston Moore (Sonic Youth), Dexter Holland und Noodles (beide Offspring), Brian James (Ex-The Damned), Bob ‚Derwood‘ Andrews (Ex-Generation X) und Richard Lloyd (Television). Das ergibt natürlich eine dichte Gitarren-Schallmauer, aber zum Glück verspürte wohl keiner der Mitwirkenden den Drang, sich in den Vordergrund zu spielen. Im Gegenteil, die 14 Tracks klingen trotz der Mosaikbauweise wie aus einem Guss und strotzen zudem vor Energie und Leidenschaft. Schon unglaublich, wo dieser dürre Mann, der schon 1976 mit den Testors den Big Apple aufmischte, diese unverwüstliche Kraft hernimmt. Auf jeden Fall war es gut, dass er sich mal drei Jahre Zeit genommen hat, statt wie sonst mal eben ein Album aus dem Bauch raus aufzunehmen. Allein schon die drei Songs „Busted“, „Funny Now (She Blew It)“ und „Yesterdays News“ enthalten mehr veritable Hooks, als sich auf seinem durchaus annehmbaren 99er-Album „Parallax in Wonderland“ insgesamt finden. Hats off to Mr. Vincent!