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    Snakes In The Pit
    Hamburg City Hardcore

    VÖ: 26.01.2024
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 371
    5 / 12
    Snakes In The Pit - Hamburg City Hardcore

    Mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet präsentieren Snakes In The Pit ihr Debüt. Der „Hamburg City Hardcore“ der Band ist allerdings ziemlich zahnlos.

    In Rhythmen und Melodien ist er stark an den Skatepunk kalifornischer Prägung angelehnt, gelegentlich blitzt etwas Oi! durch, ansonsten steht der Metal-Punk-Hybrid von Sum 41 Pate. Den mehrstimmigen Bad Religion-Gesang beherrschen die Hamburger zweifellos, kraftvolle Hooks und Gangshouts ebenso. Musikalisch lassen die Songs zwar jede Originalität missen, sind aber eine durchgehend spaßige Angelegenheit.

    Die torpediert die Band aber verlässlich mit Plattitüden-haften Texten, die auf 13-Jährige maßgeschneidert wirken. „Heb‘ deinen Arsch hoch von der Couch/ Wir steh’n zusammen/ Wir sind laut“ oder „Was ist das größte Problem in diesem Land/ Unwissenheit oder Ignoranz/ Sicher nicht der Penner mit dem Flaschenpfand/ Und garantiert auch nicht der Immigrant“ sind hier programmatisch. So sehr sich die Band in ihren Texten auch rühmt anzuecken, sie tut es doch nie.

    Das ist nur teilweise ihre Schuld. Klimakrise, Verschwörungsmystiker, Polizeigewalt und Lobbyisten sind nach wie vor aktuelle Probleme, für die es Lösungen braucht. Übers bloße Benennen hinaus bieten Snakes In The Pit aber keine tiefergehende Auseinandersetzung, die Schuld suchen sie bei den üblichen Verdächtigen. So vertont die Band eher die Ansichten des großen liberal-bürgerlichen Milieus in Hamburg („Manni“). „Hardcore“ ist daran gar nichts.

    Das steckt drin: Bad Religion, Clowns, Sum 41