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    Smashing Pumpkins
    Atum: A Rock Opera In Three Acts - Act I

    VÖ: 15.11.2022 | Label: Martha's Music/Thirty Tigers/Membran
    Text: Julia Köhler / Michael Setzer
    Smashing Pumpkins - Atum: A Rock Opera In Three Acts - Act I

    Vier-Ohren-Test

    Auf eine Rock-Oper hat 2022 nun wirklich niemand gewartet. Unterhaltsam ist diese Reise trotzdem.
    Mit diesem gekonnten Spagat zwischen theatralischer Opulenz und eingängigem Songwriting könnten die Pumpkins glatt auf Musical-Bühnen reüssieren. Denn genau dort würde sich dieser zugegeben überladene Kitsch am wohlsten fühlen. Understatement ist in diesem Universum jedenfalls genau so ein Fremdwort wie Zeitgeist. Dass die Smashing Pumpkins mit letzterem nichts zu tun haben wollen, zeigt der Opener „Atum“ mit seinen Queen-Gedächtnisgitarren. Wer’s mag, wird’s lieben. Einmal eingestimmt, lässt man sich schnell einlullen von Corgans ungewohnt elektronischem Kosmos. Die „Butterfly Suite“ mit ihren großen Chören und Synthies gibt den Takt vor, die anderen Songs folgen. Wirkliche Ausnahmen von dieser Regel gibt es wenige, die Melodien bleiben simpel, die instrumentale Untermalung ebenfalls. In „The Good In Goodbye“ erinnert die Storytelling-versus-Riff-Spielerei an Coheed And Cambria, bei „Hooligan“ ist der große Pop-Moment gekommen und „Steps In Time“ huldigt ganz offensichtlich Muse. Insgesamt macht dieser erste Akt Lust auf weitere Schattierungen, größere Stilbrüche und ein paar zusätzliche Experimente. Lieber so eine Synthie-Spielfreude als wiedergekäutes Rock-Gepose.
    8/12 Julia Köhler

    Billy Corgan nimmt ein Bad in sich selbst, und es grenzt an Schaumschlägerei. Man weiß leider, was übrigbleibt.
    Es ist nicht so, dass Billy Corgan doof und das alles hier grober Unsinn wäre. Natürlich nicht. „Atum“ – das soll Autumn, Herbst bedeuten – kommt in drei Akten, verteilt über die kommenden vier Monate. Der erste Akt geizt kaum mit großen Momenten: die Dynamik von „With Ado I Do“, die Melodien von „Butterfly Suite“ oder „The Good In Goodbye“. Doch es bringt alles nichts, wenn potenziell fantastisches Zeug wie „Steps In Time“ in einer selbstgerechten Reproduktion des Corgan’schen Egos untergeht, und jede große Geste mit komprimierten Gitarren oder drittklassigem Schlagergoth überzuckert wird, nur um den Anschein von einer tiefgehenden Künstlerseele zu erwecken. Echter Dreck wie „Hooray!“ macht selbst Boney M. rückwirkend zu visionärem Artpop und mit „The Gold Mask“ verschenkt Corgan ein fantastisches Stück an einen einfältigen Elektrobeat. Das ist schade, denn die Kraft der Smashing Pumpkins lag immer darin, nach den Sternen zu greifen und sie dann anzurotzen. Das hier ist lediglich Kunst, die dem Selbstzweck dient. Seit der Erfindung des Taschenspiegels oder meinetwegen Instagrams ist das ein bisschen hinfällig geworden
    4/12 Michael Setzer

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