Six Organs Of Admittance
Asleep On The Floodplain

Alles andere steht im Zeichen von Chasnys Akustikgitarre, dem einzigen Instrument, das auf „Asleep On The Floodplain“ in jedem Song zu hören ist. Chasny spielt sie elegant und behände, ein bisschen sentimental auch, aber nie so sehr, dass seine Musik im Hintergrund laufen könnte, wenn morgens auf 3sat Bilder aus den schönsten Skigebieten der Tiroler Alpen gezeigt werden. In „Light Of The Light“ läuft dazu ein Akkordeon mit, in „River Of My Youth“ dröhnt vorneweg ein verzerrtes Echo von Chasnys Psych-Rock-Zweitband Comets On Fire. Daraus entwickelt sich eine lose Fünf-Minuten-Meditation, an die Godspeed You! Black Emperor zum Beispiel noch 20 Minuten Steigerungslauf mit großer Feedback-Gerechtgkeit dranhängen würden.

Solche Späße schenkt sich Chasny diesmal allerdings, ihm reicht das Wissen um die Dinge, die noch passieren könnten, aber auf „Asleep On The Floodplain“ meistens doch nicht passieren. Die Anziehungskraft seiner Lieder sitzt in den Lücken, und das ist natürlich besonders gut und gemein, weil man auch erst mal aushalten muss, mit was für einem Gefummel und Gewusel die Gitarren aus „S/Word And Leviathan“ einen striezen, nur damit sich der Song am Ende doch in Nichts auflöst. Yogalehrer-Musik also, und selbst unter denen nur für die gelenkigsten und geduldigsten. Dagegen kann man nichts haben, aber man kann trotzdem finden, dass es Zeit ist für das Ende der mittlerweile fünfjährigen Künstlerpause, in der sich Comets On Fire befinden.