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    Six By Seven
    Artists, Cannibals, Poets, Thieves

    VÖ: 22.08.2005 | Label: Saturday Night Sunday Morning/Cargo
    Text:

    Damit gehen sie: schwere Kost, die Uneingeweihten auf den Magen schlägt, den längst Entbrannten aber wohl bekommt. Künstler! Dichter! Herzensdiebe! … Kannibalen?

    Zwei „Oha!“-Meldungen haben die Ankunft der fünften Six.By Seven begleitet. Erstens: Die 30 Wochen, die seit dem letzten Langspieler „:04“ vergingen, sind eine verdammt kurze Zeit, allgemein und insbesondere für eine Band, die bisher stets im magenfreundlicheren Rhythmus von zwei Jahren ihre Platten nachgelegt hat. Zweitens: „Artists Cannibals Poets Thieves“ ist das erklärte letzte Album der ewig unterschätzten drei aus Nottingham, weshalb wir, und hier relativiert Zweitens das Erstens, kaum befürchten müssen, dass sie allzu halbherzig ans Werk gegangen sind. Die Geschichtsschreibung der Populärmusik sagt: Es kam und kommt selten vor, dass eine Band, so sie sich wie hier in Freundschaft trennt, ausgerechnet in das Album, mit dem sie sich verabschieden will, keine Zeit und Kraft mehr investieren will. Live-Platte und Anthologie mögen noch folgen – der eigentliche Nachlass von Six.By Seven ist „Artists Cannibals Poets Thieves“. Deshalb: leichte Kost zum Abgang, bloß nicht kurz vor Torschluss all die Fertigkeiten in Frage stellen, die seit dem lakonisch betitelten ‘98er Debüt „The Things We Make“ immer außer Frage standen. Oder? Oder! Six.By Seven haben es einem niemals zu leicht gemacht mit ihrer Kunst, und jetzt machen sie’s auch noch schwer. „Artists Cannibals Poets Thieves“ ist ein fieser kleiner Bastard von einem Album, die finale Herausforderung an den Hörer, der nicht im Glauben zurückgelassen werden soll, Six.By Seven seien in Wahrheit nie etwas anderes als die Popband gewesen, die man sie nicht sein ließ. „Nowhere To Go But Home“, dieser tiefe Knicks vor New Order und dem Bassspiel Peter Hooks (auf einer Platte, die ohne Bass eingespielt worden ist), bleibt das einzige Werben um Gefälligkeit; stattdessen wuchten Six.By Seven schwere Orgeln („I Gotta Get It Together Again“), düster pulsierende Synthies („You Know I Feel Alright Now“), Rotzgitarren („Just Get It Down“) und massive Drumbeats („In My Time“). Ein Vergnügen, Anfangs verzweifelt den Zugang zu finden und schließlich gar nicht mehr raus zu wollen. Danke und lebt wohl, Six.By Seven! Bis später?

    weitere Platten

    :04

    VÖ: 08.11.2004

    The Way I Feel Today

    VÖ: 11.03.2002

    The Closer You Get

    VÖ: 20.03.2000

    The Things We Make

    VÖ: 01.01.1998