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    Siskiyou
    Siskiyou

    VÖ: 24.09.2010 | Label: Constellation/Alive
    Text: Daniel Gerhardt
    8 / 12

    Auf dem Cover ein wilder Kerl, auf der Platte sogar zwei: (Ex-)Mitglieder der Great Lake Swimmers haben ein Folkrock-Album geschrieben, das von den Dingen lebt, die nicht jeder hört.

    Auf Siskiyou kann das eine E-Gitarre sein, die in den Eingeweiden von This Land wühlt, während der Song dazu versucht, sich halbwegs schadlos zu halten. Es kann auch ein Akkordeon sein, ein Banjo oder die abgekämpfte Art, mit der Siskiyou gleich in ihrem Opener Funeral Song „We will laugh“ verkünden, um dann wirklich zu lachen, „hahaha“.

    Danach kann kein Zweifel mehr daran bestehen, dass es dieser Band ernst ist. Sänger und Songwriter Colin Huebert hat schließlich die Great Lake Swimmers verlassen, um das hier durchzuziehen, und jetzt gerät er zwischen die Schlagzeug-Fronten eines beinahe stillstehenden Acht-Minuten-Songs, der noch so eine umgekrempelte Textzeile hat. „Let’s party all night long“, lautet sie diesmal, und wieder erdrückt einen die Freudlosigkeit fast, mit der sie gesungen wird. Das Radio rauscht danach noch ein bisschen, das Banjo hebt die Deckung zur letzten Runde, und am Ende von Siskiyou klingt Huebert dann wirklich einmal beschwingt, im Kassettenrekorder-Country von Brevity And Insult.

    Man weiß nach dieser Platte, wie sich ein Winter in Vancouver anfühlt, man hat bei jedem Gitarrenakkord Hueberts fingerlose Handschuhe vor Augen. Man bildet sich das vielleicht aber auch nur ein, denkt überhaupt zu viel nach über diese Songs, deren Grundgerüste grundsätzlich in weniger als zehn Minuten entstanden sein sollen. Siskiyou wollen eben die Unmittelbarkeit, den Moment, in dem alles einen Sinn ergibt. Und dann wollen sie nie wieder etwas davon hören. Hahaha.

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