Secret Discovery haben ein Problem: Sie wissen zwar, für wen sie ihre Musik spielen, aus welchen Gründen sie das tun, aber leider nicht. Mit “Pray” erreichen die Bochumer nicht mal die Golf GTI-Klasse des Gothic (die haben HIM oder Evanescence ohnehin gebunkert), sondern bedienen lediglich ein mehr oder minder anspruchsloses Publikum. Plateau-Buffalos zu Lackhosen, billige Pentagramm-Imitate aus dem ‘EMP’-Katalog und obendrein ein dicker Schuss Patschuli aus der Geruchskeule – fertig ist der Feierabend-Gother. Secret Discovery wissen, dass man bei derartiger Klientel mit abgeschmocktem Goth-Rock prima durchkommt, und werfen dem Zuhörer die Klischee-Kotze gleich zentnerweise zum Fraß vor: “The night is smooth, the shades are grey – the city lights shining on my way”. Musikalisch gibt’s Aufgewärmtes von Paradise Lost und den in diesem Zusammenhang wohl unvermeidlichen Sisters Of Mercy. Trauriger Höhepunkt: Eine bemüht auf ‘Rock’ getrimmte Coverversion von Mel Cs “I Turn To You”. Wenn die Spice Girls das mitkriegen, gibt’s im nächsten Jahr eine Reunion – und das nicht mal zu Unrecht.
weitere Platten
A Question Of Time
VÖ: 30.11.1999
Slave
VÖ: 01.01.1900