Savoy Grand
Burn The Furniture

Die wahrscheinlich langsamste Band der Welt: Savoy Grand musizieren in Zeitlupe leisen Schönklang mit minimalistischen Eruptionen.
Savoy Grand sind das, was man gerne einen `Geheimtipp` nennt. Eine dieser Bands, die schöner und anders klingen als die anderen. Eine dieser Bands eben, die kaum einer kennt – und wer sie kennt, der liebt sie. Savoy Grand kommen aus England und haben Eingeweihte schon mit ihrem 2000er Debüt „Dirty Pillows“ begeistert. Der aus Liedern von EPs und Singles bestehende Erstling war Indie-Rock im Ruhezustand, eine dunkelrote Melange aus Ambient und Post-Rock – Tortoise im Tal der Tränen. Nach den Schmutzkissen kommt nun die Möbelverbrennung: „Burn The Furniture“ ist das erste richtige Studioalbum des elegischen Quartetts. Es klingt noch reduzierter und reiner, lebt von fließenden Songstrukturen und dem fast schüchternen Einsatz der Instrumente. Sachte Streicher, eine leise Trompete und verhaltene Gitarren schaffen in fließenden Songstrukturen eine träge Weite, in der Graham Langleys sanfte Stimme klingt wie ein Nebelhorn in tiefer Nacht. Nur zuweilen sorgt ein schabendes Riff für Dissonanzen, durchbricht eine dezente Eruption den Fluss. Das ist trauriges Kino für die Ohren, Sigur Rós ohne Märchenwald und ein echter Geheimtipp.