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    Samiam
    Trips

    VÖ: 09.09.2011 | Label: Hopeless/Soulfood
    Text:
    Samiam - Trips

    Was daran jetzt wieder fünf Jahre gedauert hat? Vielleicht der Entschluss, dass Punk früher schon gut genug war.

    Wenigstens, das vorab, ist der Sound auf „Trips“ nicht mehr so vergrützt wie zuletzt 2006 auf dem Comeback-Album „Whatever’s Got You Down“, das Cover dafür mit anderen Mitteln ähnlich hässlich. „I’ve been away for so long.“ Eigentlich ist auch „Trips“ nach so viel Pause schon wieder ein Comeback-Album, das könnte langsam anstrengend werden, hätten Samiam sich nicht große Mühe gegeben, allen Ballast vom Ballon zu schneiden, bis nur noch Spaß und Schwung und poppiger Punk den Korb schaukeln. „But I finally figured out/ I need to be around.“ Der Opener „80 West“ ist keine zwei Minuten lang und die älteste Ansage der Welt (sie sind wieder da, aber hallo), „How Would You Know“ erzählt das „Skaterboy“-Dreieck in neuer Besetzung nach, in „Free Time“ ist Samiam langweilig. „I don’t have to get up so I don’t sometimes.“ Das gab es alles schon, damit wurden Kickflips und fiese Treppenstürze unterlegt, bevor irgendwer auf Postrock umgeschwenkt ist. Samiam erfinden mal so gar nichts neu, nicht die kumpeligen Melodien, nicht die Chöre, nicht das schubsende Schlagzeug mit der urksigen Hi-Hat. Aber wenn man schon nichts falsch machen kann, dann auch richtig. Bis auf die Beziehungsschluss-Ballade „Happy For You“ am Ende kommt kein Song ganz runter, alles platzt vor Pubertätsgefühlen und Übermut, wenn man es nicht besser wüsste, würde man ihnen dafür abgeschnittene Dickies und Tennissocken rauslegen. „Trips“ ist der perfekte Begleiter für alberne Unternehmungen an offenen Fenstern, pausenlos gut gelaunt und immer schon um die nächste Ecke, bevor es langweilig wird. Waren Samiam mal wichtiger? Sicher. Aber die Gitarrenohrwürmer, die einem die Kniekehlen kitzeln, sind ihr Ding, damit können sie machen, was sie wollen, und wenn es eingängiger ist als je zuvor. Natürlich hat Jason Beebout sich immer noch nicht das Kratzen aus dem Hals gefischt, das ausgerechnet auf „Whatever’s Got You Down“ Unzufriedene zu Hot Water Music-Sticheleien trieb, natürlich klingt „Trips“ immer noch nicht halb so poliert und kalkuliert wie die jungen Kollegen mit den noch jüngeren Fans. Wenn es schon um Ausflüge geht, dann nicht um Besuche bei Freunden und Feinden, sondern um spontane Touren direkt nach dem Aufwachen und ohne großes Überlegen. Kurz an den Socken von gestern gerochen, Wassereis von der Tankstelle und Verdeck ab. Und dann als erstes „Crew Of One“ ins Kassettendeck, auf dem Lenkrad mittrommeln, die „Oooh“-Chöre mitschmettern, für die Wildesten: Luftgitarrensolo. Nicht groß nachdenken, nur mitmüssen.

    weitere Platten

    Stowaway

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