Schon
auf ihrem Debüt „Ideal Lives“ entpuppten sie sich als Band, der man zwar deutlich die
Sozialisierung durch die Dischord-Schule anmerkte, die aber auch nicht davor
zurückscheute, mit einem ausgeprägten Harmoniesinn die Schönheit einer griffigen
Melodie zu erforschen. Auf dem zweiten Album der inzwischen zum Quartett erweiterten
Band aus Brooklyn kommt ihr cleverer Mix aus Postcore und Indie-Pop nochmals deutlich
ausgereifter und geschliffener daher als zuvor. Weder besonders laut noch richtig
leise, verfolgen Rahim einen betont unaufdringlichen Ansatz, der sie in unmittelbare
Nähe zu Geistesverwandten wie Karate oder Pinback rückt. Auch das Schaffen von J.
Robbins (Channels, Jawbox, Burning Airlines), der „Laughter“ einen wunderbar
transparenten Klang verpasst hat, kommt einem des Öfteren in den Sinn. Geschmeidig
verschmelzen die minimalistische, oft unverzerrte Gitarre, der elastisch wippende Bass,
das trockene Schlagzeug und der angenehme Gesang zu einer Einheit, die sich aber
durchaus offen für Gäste zeigt – ob es sich dabei um Synthies, Bläser, ein Vibrafon
oder gar Mülltonnen-Percussions handelt. Auf den ersten Blick etwas unscheinbar,
erweist sich „Laughter“ vom beschwingten „Through A Window“ über das beatleske „Dark
Harbors“ bis hin zum mit A-Cappella-Chören entzückenden Titeltrack alsbald als Hort
memorabler Ohrwürmer.
weitere Platten
Ideal Lives
VÖ: 28.07.2006