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    Radiohead
    Kid A

    VÖ: 02.10.2000 | Label: EMI
    Text:
    Radiohead - Kid A

    1. Durchlauf (Autoradio): Es gibt sicherlich dankbareres, als das neue Radiohead-Album zu rezensieren. Es scheint die Aufgabe zu sein, auf dessen Scheitern diese Band seit Jahren hingearbeitet hat.

    2. Durchlauf: Kaum Interviews, keine Fotosessions und bis kurz vor Redaktionsschluss kein Ton von „Kid A“. Jetzt sitze ich hier, höre ein dumpfes Tape und habe noch einen halben Tag Zeit, ein Urteil über eine Platte zu fällen, die viele Menschen sicherlich noch Monate beschäftigen soll. Denn sie wird tatsächlich allen unkommerziellen Querstellungstendenzen gerecht, die man dieser Band jemals unterstellt hat. Keine Singleauskopplungen? Völlig logisch. „Kid A“ ist ein Gesamtkunstwerk, mit extrem zähen Beginn zudem. „Everything In Its Right Place“ und der Titelsong sind nicht einfach – sperriges Arrangement und Thom Yorkes verfremdete Stimme tun ihren Job. Das Instrumental „Treefingers“ scheint zunächst völlig sinnlos. Die Popsongs „How To Disappear Completely“ und „Optmistic“ wirken wie Balsam auf die beanspruchte Seele. „You can try the best you can/ The best you can is good enough“, singt Yorke. 40 Songs geschrieben, ganze zehn ausgewählt und zum einzigen Lebenszeichen seit Jahren erkoren – mutig oder zu verkopft? Sicher ist: „Kid A“ verstehen zu lernen, Musik als gemeinsamen Nenner von fünf Menschen zu erkennen – einmal mehr wird das der Weg sein. Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht. Nicht bei Radiohead.

    3. Durchlauf: Tape zurück spulen und erneut von „Everything In Its Right Place“ eingelullt werden. Auch der Titeltrack wirkt wie ein Zuhause, und ich will ihn verstehen, freue mich wie ein Kind über die konzeptbringende Bassline im zweiten Teil – das Gerüst berührt nur manchmal die Oberfläche. „National Anthem“ und „In Limbo“ sind Hits – relativiert auf das Album jedenfalls. Aber erkläre das mal jemanden, der sich nicht einlassen kann auf solche Musik. Was zur Hölle soll eigentlich „Idioteque“ mit seinen Computerbeats? Gebe ich diesem Album eigentlich soviel Zeit, weil es Radiohead ist oder weil es wirklich süchtig macht? Das hier ist eine ganz andere Ebene. Ich werde es jetzt nicht abfeiern, bloß keine Superlative, das kann niemand wollen. Aber ich respektiere es als Werk eines Meisters.

    4. Durchlauf: …wird kommen, ganz bestimmt, gleich nach „Motion Picture Soundtrack“.

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