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    Radiohead
    Amnesiac

    VÖ: 04.06.2001 | Label: EMI
    Text: Christian Kruse
    Radiohead - Amnesiac

    Da sind sie wieder, die Götter. Mit ihrem neuen Meisterwerk bleiben Radiohead eine der unfassbarsten Bands unserer Zeit.

    Es ist schwer, die klaffende Lücke zu beschreiben, die Radiohead mit jedem neuen Album zwischen sich und dem Rest der Popwelt ziehen. Schwer, die richtigen, passenden Superlative zu finden, die nicht schon oft für viel unbedeutendere Bands zu Unrecht verwendet worden sind oder einfach nur lächerlich oder nach schwammiger Übertreibung klingen. „Amnesiac“ also heißt der neue Status Quo. Man muss sicher nicht jedes Album und jeden Song dieser Band verstehen oder gar mögen, spätestens seit „Kid A“ aber kommt man nicht umhin, ihnen zuzugestehen, dass sie sich eine eigene Welt geschaffen haben, die so und in dieser Vielfältigkeit einzigartig ist. So finden sich auf „Amnesiac“ mal wieder Neuerungen, die trotz aller Sperrigkeit im Gesamtkonzept hundertprozentig Sinn ergeben. „Packt Like Sardines In A Crushd Tin Box“ beispielsweise ist ein Opener, der in seiner düsteren, elektronischen Manie so oder ähnlich auch von UNKLE stammen könnte. „Life In A Glasshouse“ dagegen als Abschluß ist ein absolut fantastischer Dark Blues-Song, der mit seinen Jagdhorn-Akzenten und der unglaublich traurigen Grundstimmung an Tom Waits erinnert. Womit zwei große Kunstarten am Beispiel ihrer größten Vertreter unter einen Hut gebracht wären. Wem außer Radiohead würde man so etwas zutrauen? Eben. Zwischen diesen beiden Polen ist Platz für alles, was man im Radiohead-Universum erwarten und befürchten kann. Und immer wieder wird klar, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, die ein emotionales und tiefes Level erreicht hat, an dem andere (und zwar wenige) gerade mal zu kratzen vermögen: Sigur Rós, Björk und Godspeed You! Black Emperor vielleicht. Das ganze Album schwebt so leichtfüßig vorüber, birgt die Wärme, die bei „Kid A“ vielen vielleicht abging, und bleibt dabei immer sperrig und mit kleinen musikalischen Gemeinheiten gespickt. Oder hat schon mal eine Band eine Radiosingle („Pyramid Song“) veröffentlicht, die in der Strophe durch einen Fünf-Achtel/Acht-Achtel-Taktwechsel verwirrt? Wagt das jemand? Nein. Genau deshalb liebe ich Radiohead. Punkt.

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