Psapp
The Only Thing I Ever Wanted

Noch immer hört sich niedlich verschroben an, was Galia Durant und Carim Clasmann an Kling und Klang zusammenfügen, Begleitmusik für das kleine Universum hinter der nächsten Tür. Daran hat sich seit ihrem 2005er Debüt „Tiger My Friend“ nicht viel geändert. Einige der verwendeten Geräusche, die sie in den halb akustischen, halb elektronischen Sound eingebaut haben, stammen noch immer aus der eigenen Küche. Und doch klingt vieles auf „The Only Thing I Ever Wanted“ frischer, klarer, selbstbewusster. Bildlich gesprochen verlassen sie die eigenen vier Wände, das dort zusammengetragene private Sammelsurium und betreten zumindest die sonnige Terrasse vor dem Haus. In der Realität allerdings sind sie schon viel weiter draußen. Werbe- und Fernsehleute konnten ihrer charmanten Version von Pop nicht lang widerstehen und benutzten sie inzwischen als Soundtrack für Clips und Serien. Die gesteigerte Aufmerksamkeit und der Erfolg seien ihnen gegönnt, Durant und Clasmann haben ihn nicht durch Anbiedern an einen vermeintlichen Massengeschmack erkauft. Diese Musik hat Seele. Und wer die Welt von Morr schätzt, wer die verspielte Seite des Weilheim-Sound mag, der liegt auch hier goldrichtig.