Die neue Formel von Primal Scream heißt Maßlosigkeit. Was bei 99 % aller anderen Bands jedoch schon nach wenigen Minuten Gähnanwandlungen auslöst, ist den Schotten spannend wie ein Thriller geraten. In ihren Songs, teilweise instrumental, teilweise mit verfremdetem Gesang, schleichen sie stets erst eine Weile um den heißen Brei herum, um im entscheidenden Moment mit einem Sound, einem Groove oder einer Phrase zuzuschlagen. Natürlich gibt es wieder Referenzen an die Stones und Byrds. Selbst Ray Manzareks E-Piano meint man wiederzuerkennen. Diese Elemente werden jedoch mit gehörigen Prisen Dub, Ambient und Jazz versetzt. Eine Baßklarinette brummt in ihren tiefsten Lagen, und eine Melodika verleiht dem Groove Flügel. Pate für das neue kosmische Soundverständnis der Band stand vor allem der 93 verstorbene Big Band Leader Sun Ra. Primal Scream haben sich nicht nur von ihrer Retro-Rock-Attitüde befreit, die noch auf ihrem letzten Album den Ton angab, sondern sie haben sich selbst und ihren gesamten Zirkel gleich mehrfach überholt. Und wer keine Lust hatte, sich nur wegen Primal Scream den Soundtrack zu Trainspotting zu holen, der wird sich freuen: auch dieser Track ist auf dem neuen Album zu hören.
weitere Platten
Come Ahead
VÖ: 08.11.2024
Reverberations (Travelling In Time)
VÖ: 28.07.2023
Give Out But Dont Give Up: The Original Memphis Sessions
VÖ: 12.10.2018
Chaosmosis
VÖ: 18.03.2016
More Light
VÖ: 10.05.2013
Beautiful Future
VÖ: 01.08.2008
Riot City Blues
VÖ: 02.06.2006
Dirty Hits
VÖ: 03.11.2003
Evil Heat
VÖ: 05.08.2002
XTRMNTR
VÖ: 31.01.2000
Screamadelica
VÖ: 23.09.1991
Primal Scream
VÖ: 04.09.1989