Eigentlich reicht es, wenn man Primal Scream so nimmt, wie sie sind: als Rockband, die über den Tellerrand schaut; die Gitarrenmusik nicht per se als rein männliches Bestätigungsfeld ansieht, sondern für Klang-Experimente offen ist. Auch wenn die Posen live stimmen und die Klischees sofort erkannt werden – im Studio toben sich Bobby Gillespie und seine Kollegen so richtig aus. Wahrscheinlich wird man vom verstrahlten Schotten niemals den Satz hören, dass er in einer Band spiele, die für die Bühne geboren sei. Lieber den hier: Vorsprung durch Technik. Im Gegensatz zum stonigen Vorgänger “Riot City Blues” kann man (und frau) hier wieder kompromisslos tanzen. Und dazu noch herzergreifend schön mitsingen. Elektronischer Stadionrock für Anhänger anspruchsvollen Liedguts britannischer Prägung. Wer in Studios aufnimmt, in denen schon Abba gearbeitet haben, und gleichzeitig Josh Homme dazu bringt, ein Solo abzutreten, der darf zufrieden sein; auch wenn man bei einigen Passagen dieser stimmigen Scheibe doch sehr an die 80er erinnert wird (“I Love To Hurt (You Love To Be Hurt)”). Zwischen den Stühlen ist manchmal eben auch mittendrin.
weitere Platten
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Chaosmosis
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More Light
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XTRMNTR
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Primal Scream
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