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    Pretty Girls Make Graves
    The New Romance

    VÖ: 08.09.2003 | Label: Matador/Beggars
    Text:
    Pretty Girls Make Graves - The New Romance

    Trotz Smiths-Referenz im Namen: Das klingt, als hätten sich die Breeders mit Fugazi und Hot Hot Heat zusammengetan, um eine Pop-Platte aufzunehmen.

    Nach fünf Singles und einem bereits ziemlich viel versprechenden Album auf dem Punk-Kultlabel ‚Lookout!‘ legen Pretty Girls Make Graves nach. Das Quintett um das gemischte Doppel Andrea Zollo und Jason Clark am Mikro möchte bzw. könnte mit seinem zweiten Album aus dem Szene-immanenten Underground hervorkommen und in der breiteren Öffentlichkeit Fuß fassen. Die Zeit für Post-Punk mit unterschiedlichsten Einflüssen und kecker Frauenstimme ist reif, und wenn dieses Trüppchen, in dem Ex-Musiker der Murder City Devils und Kill Sadie spielen, auch noch derart unanbiedernd, eigenständig und versiert daherkommt, ist der Tag schon mal gerettet. Denn die zwölf neuen Stücke von „The New Romance“ kommen im Vergleich zum Vorgänger „Good Health“ weniger krachig und zerfurcht daher, was den grabschaufelnden Mädels durchaus gut zu Gesicht steht. Hier wurde offensichtlich kein kommerzieller Kompromiss geschlossen, sondern nach Wegen der musikalischen Weiterentwicklung gesucht. Und gefunden! Begonnen und abgeschlossen wird der Longplayer mit zwei Fünfminütern, die einen soliden Rahmen bilden, innerhalb dessen so einiges geht: Während „All Medicated Geniuses“ oder „The Teeth Collector“ noch an frühere At The Drive-In plus Frau am Mikro und Orgel-Action erinnert, kommen einige Stücke eher unterschwellig-dräuend daher („Blue Lights“ oder das mit Hall-Effekten versehene „Holy Names“). Natürlich ist das Gesamtbild des Öfteren schräg in Szene gesetzt, wirkt hier ausgefranst, um dort wieder ein melodiöses Bündel zu ergeben. Deshalb bedarf es auch des einen oder anderen Hördurchgangs, um sich richtig wohl zu fühlen. Doch jedes Mal, wenn einem kurz vor dem Ende des Albums mit „This Is Our Emergency“ die Ohren zart gestreichelt werden, dann merkt man, dass man sich verliebt hat – eine neue Romanze eben.

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