Platypus
When Pus Comes To Shove

Nach seinem erst kürzlich erschienenen Solo-Trip hat King’s X-Gitarrero Ty Tabor jetzt auch noch die Zeit für ein All-Star-Spaßprojekt mit den beiden Dream Theater-Schergen John Myung (Bass) und Derek Sherinian (Keys) sowie Dixie Dregs-Legende Rod Morgenstein am Schlagwerk gefunden. „When Pus Comes To Shove” wartet mit einer kurzweiligen, vor Spielfreude überschäumenden Melange aus vertrackten, meisterlich intonierten Instrumentals und klassizistischen Rocktunes auf, veredelt durch die für Tabor so typischen, beatlesken Hooks (besonders gelungen: „I’m With You” und „Willie Brown”). Dabei versuchen die vier erst gar nicht, Referenzen zu verbergen: Der furiose Up-Tempo-Opener „Standing In Line” mit seiner Dualität aus Lesley-geschwängerter Hammond und funkenschlagenden Distortion-Attacken hätte auf jedem 70s-Release von Purple eine gute Figur gemacht. Auch „Rock Balls/Destination Unknown” startet demgemäß, driftet im zweiten Teil aber augenzwinkernd in Art-Rock-Gefilde à la Genesis ab. Bei „Platt Opus” und „What About The Merch?” wiederum lassen die Dregs und ihre audiophilen Abenteuerreisen grüßen. Dennoch kann man der Platte eine auf Dauer etwas ermüdende, angestaubte Muckerhaftigkeit leider nicht absprechen. Nett, aber keinesfalls weltbewegend.