Eigentlich stand der Name Pitch Shifter bislang weniger für bahnbrechende musikalische Innovationen, sondern schöpfte seinen guten Ruf vor allem aus der kompromißlosen, individuellen Umsetzung eines ausgetüftelten Konzepts. Inzwischen aber scheint das Quartett aus Nottingham das quasi wichtigste Moment gelernt zu haben: Sie schreiben richtige Songs. Statt ihrer massiven Überzeugungskraft mit stoischen Rhythmen gezähmte Aggression einzubleuen, zollen sie ihren genrefremden Einflüssen ausgiebig Tribut und entwickeln ungeheuer groovende Tracks, die nicht minder heftig sind, als ihr bisheriges Material. HipHop und Breakbeat mischen sich in die schleifende, mit Samples aufgeladene Metal-Formel und ergeben ein durch und durch mitreißendes, tanzbares Album. Zwar verhieß bereits „To Die Is Gain“ auf „Desensitized“ eine neue Ära, das Jungle-Instrumental „Hangar 84“ ist qualitativ jedoch kaum mit den ersten Gehversuchen zu vergleichen. Überraschend sind auch das stark HipHop beeinflußte „Product Placement“ und das herausragende, fast poppige „Underachiever“, das die neue Richtung gleich zu Beginn überzeugend definiert.