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    Pissed Jeans
    King Of Jeans

    VÖ: 21.08.2009 | Label: Sub Pop
    Text:
    Pissed Jeans - King Of Jeans

    Diese Band, mit diesem Plattentitel, dieser Art von Krachpunk, diesem asozialen Sänger – das macht viel Spaß und ein bisschen Angst.

    Anti-Gesang. Gekotze, Gesabber, langes Gestöhne. Wenn Matt Korvette mal vernünftig singt, ist diese Platte aus. Auf Album drei peitscht er uns etwas geradliniger aus als noch auf „Hope For Men“ durch. Das dann aber im Sinne von Black Flag, vor allem Flipper – da sind sie wieder – oder Mudhoney nach vier Monaten Gossenleben in Allentown/Pennsylvania. Ein sperriger Klumpen, der zeigt, was Grunge einst hätte werden können, wenn Kurt Cobain hässlicher gewesen wäre, Haarspray ausverkauft und Douglas Coupland uns nie zu einer ganzen Generation zusammengepfercht hätte. „Dream Smotherer“ setzt sich beherzt für den Wohnungs-Messie ein, der sich (ein häufiges Motiv) um nichts da draußen schert. Lasst ihn in Ruhe und schlafen, vielleicht ist er dann friedlich. Was andere als Massage bezeichnen, feiern Pissed Jeans als schmierige sexuelle Dreckmesse. Mit Stöhnen, mit Kopfschmerzen. Zitieren wir hier noch textlich einen Anspieltipp: „Human upskirt, what a freak, men are so complex/ Welcome to this feeble world, he’s thinking of your dress…“ Am Ende heißt es: „I can’t blame him/ I might be worse.“ So asig darf man hier sein. Und auch traurig, wenn dem Mann die Haare ausgehen: „And there’s nothing I can do/ Just sit back and watch/ Wait and see/ Count them in my hands/ Find them on my clothes“ („Goodbye (Hair)“). Selten so ehrlichen Schmerz gefühlt auf dieser Platte… Das Basisthema sticht mehr und mehr durch: Erwachsenwerden, sich mit sich selbst zufrieden geben oder eben abfinden. Nutzloses Dahinvegetieren erscheint dem Sänger selbst zuwider, aber man möchte ja nicht anders. Pissed Jeans sind selbst nicht mehr die Jüngsten. Nur kann man dem Alter keins in die Fresse hauen, damit es aufhört. Also wird der Tenor bitterer und verbitterter. Alex Newport hat sich Mühe gegeben, den widerlichen Zorn der Band in seiner Produktion nach vorn zu schieben. Die Drums wollte er sich wohl bei Steve Albini abgucken, dem dieses Album ach zupass gekommen wäre. Beizeiten machen es Pissed Jeans einem dann richtig schwer, „Pleasure Race“ ist so ein Fall, anfangs ziellos, zäh wie altes Leder, nur kurz ein echtes Riff, auf dem man sich ausruhen darf. Pissed Jeans ist das alles natürlich egal. Sie freuen sich mehr darauf, Dich bei einem ihrer Konzerte anzuspucken oder Dir gleich mit Mikro und Bierpulle den Scheitel zu richten. Bis hierher gelesen? Dann stehst Du doch drauf!

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