Pet Needs
Intermittent Fast Living

Schließlich haben Pet Needs aus Colchester in Essex um die Brüder Johnny und George Marriott innerhalb von drei Jahren ebenso viele Platten produziert. Das fühlt sich in der kurzen Zeit noch nach Newcomer an, aber nach einem, der es in sich hat.

Pet Needs schreiben melodischen, poppigen und doch cleveren wie hakenschlagenden Punkrock mit so viel Sturm und Drang und Power, dass sie andere Bands im sechsten Gang mühelos rechts überholen. Das ruhige selbstreflexive Akustikgitarrenintro „How Are You“ ist deshalb im Grunde eine Finte, auch wenn es sich lohnt, dem klugen Sprechgesang über das Leben in einer Vollzeitband aufmerksam zuzuhören: „I write songs about seizing the day and stare at my computer.“

Auf „Intermittent Fast Living“ verarbeiten Pet Needs den Spagat zwischen Tourleben und der stillstehenden Zeit daheim, was sich etwa im unverschämt-eingängigen High-Speed-Liebesbrief „Separation Anxiety“ niederschlägt. Dass die Band große Refrains beherrscht, zeigen im Anschluss „Fingernails“ und „The Age That You Were“ sowie ein Großteil der weiteren Songs auf dem Album. Zum charmanten britischen Akzent gesellt sich außerdem ein trockener Humor, der die Band trotz aller Grübeleien sympathisch, aber nie nervig-selbstironisch dastehen lässt: „I love you so damn much/ I love you even more than our dog does (probably).“ Hier stimmt eine Menge.

Das steckt drin: Green Day, Rancid, Frank Turner