Pernice Brothers
Yours, Mine & Ours

Zwei Jahre ist es her, dass „The Word Won’t End“, das zweite Pernice Brothers-Album mit dem unverkäuflichen Cover, das ein Falke zierte, in gut sortierten Läden stand und komplett übersehen wurde. Wer es trotzdem fand, wollte nicht mehr ohne es leben und besorgte sich spätestens dann auch den Erstling der Band um den Pop-Virtuosen Joe Pernice. Heute, da die Sonne brennt und sich die Raser verschwitzt von bundesdeutschen Autobahnen drängen, um sich später entnervt an überfüllten heimischen Stränden den einen oder anderen saftigen Sonnenbrand einzufangen, kommt „Yours, Mine & Ours“ gerade noch rechtzeitig, quasi in allerletzter Sekunde, um Nerven zu beruhigen und einen Pol der Entspannung zu gewährleisten. Noch schöner, noch perfekter produziert, vermag es mit seinen zärtlich-emotionalen Harmonien so manche Zornesfalte zu glätten. Das neue Album erscheint auf Joe Pernices eigenem Label ‚Ashmont‘, doch auch ohne Major im Rücken ist die Produktion, für die erneut Bassist Thom Monahan verantwortlich zeichnet, erstklassig. Effektlastiges Gitarrenspiel vermischt sich mit fein ausgewählten Keyboardsounds und umrahmt Joes Seelenstreichler-Stimme, ohne künstlich oder gar dick aufgetragen daher zu kommen. Insgesamt ist „Yours, Mine & Ours“ bis auf einige Powerpop-Ausnahmen getragener ausgefallen als „The World Won’t End“ – doch so offenbart sich das Genie des Joe Pernice umso deutlicher. Songs wie „Blinded By The Stars“ oder „Baby In Two“ schmecken besser als Baldrian, beruhigen und machen Spaß. Sogar im Stau gen Küste.