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    Payola
    Get On The Buzz

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Exile On Mainstream/EFA

    Zeitreisen-Rock: Payola surfen vier Dekaden zurück, arbeiten sich von dort langsam nach vorne, und klingen dabei unzeitgemäß zeitlos.
    “Mass Hypnosis”, ein repetitives Instrumental, das sich dramaturgisch schön steigert, packt am Ärmel und zieht einen geschickt in das Album rein, bis die ersten Töne von “The Unsung Heroes Of El Salvador Aren`t Unsung Anymore” endgültig die Tür zuschlagen. Man ist drin. Kurz umgesehen, trifft die erste Erkenntnis: Hölle, klingt das alt! Welches Musik-Museum hat denen denn Equipment zur Verfügung gestellt? Selbst die verstaubte MMVSLAM(=make my voice sound like a martian)-Maschine, zuletzt im Einsatz vor knapp 30 Jahren, durften Payola mitnehmen und in “Emesis” und “Leroy`s Lament” verwenden. Die Band, das merkt man schnell, macht das beste aus ihren produktionellen Low- bis NoBudget-Vorgaben, gibt Wärme und Nähe den Vorzug vor Sound-Sperenzchen und wirkt trotz ausgesprochen vielschichtiger Instrumentierung stets bewusst und auf den Punkt. Eine Strategie, die auch in Sachen Songwriting zum Tragen kommt: Meist weit weg vom Standard-Aufbau, sind die Lieder auf “Get On The Buzz” trotz aller kompositorischer Finessen klar und zugänglich – das war in der Vergangenheit nicht immer so und freut deshalb um so mehr. Auf der Pilgerfahrt durch die Mekkas und Medinas der Rockgeschichte nehmen Payola keine Gefangenen, ja nicht einmal einen Kerzenhalter mit: Es sind Geist und Gefühl, nicht Riffs und Akkorde, die verinnerlicht und nach Hause getragen werden. Eine hohe Kunst, die neben Soundtrack Of Our Lives nicht allzu viele Bands beherrschen.

    weitere Platten

    V - Tod Motor Motel

    VÖ: 31.03.2003

    For Those Who Know

    VÖ: 01.05.2000