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    Ozma
    Spending Time On The Borderline

    VÖ: 16.06.2003 | Label: Kung Fu/Zomba
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12

    Ozma gehen ihre Power-Pop-Wurzeln mit deutlich größerem Besteck an als zuvor. Das Ergebnis ist dennoch nicht ganz so zwingend wie das Debüt.

    Das Ozma-Debüt „Rock And Roll Part Three“ wurde zwar erst Ende 2001 offiziell veröffentlicht, entstand aber schon 1999, sprich: zu einer Zeit, als die großen Vorbilder und späteren Förderer Weezer auf dem Eis einer ungewissen Zukunft lagen. Die damaligen Noch-Teenies erfüllten ihre Rolle als Lückenbüßer mit Bravour, paarten unbeschwert lodernde Power-Pop-Pakete mit melancholischen Herzbruchschürfereien. Nun jedoch, da Weezer nicht nur ein Comeback, sondern auch schon eine etwas gewöhnungsbedürftige Stil-Korrektur hinter sich haben, ist auch für Ozma nicht mehr alles blau, was glänzt. Schon der Opener „Spending Time“ erinnert mit seiner Mischung aus catchy Harmony-Vocals und Big-Rock-Gitarrengeriffe treppenwitzigerweise an „Maladroit“, auch wenn Ozmas Note nicht zuletzt durch die Keyboard-Stunts von Star Wick unverkennbar bleibt. Beim folgenden, recht schläfrigen „Your Name“ merkt man jedoch, dass das Quintett außer Weezer noch einiges mehr an Einflüssen und Inspirationen parat hat: Flaming Lips zum Beispiel. „Come Home Andrea“ schließlich macht mit Country-Anleihen und Seventies-Rock endgültig klar, dass dies hier das Befreiungsschlag-Album einer musikalisch gewitzten und talentierten Band sein soll, die dennoch ihre Power-Pop-Erdung nicht aus den Augen verliert. Rhodes und Flöte, Synthies und Streicher, Saxophon und Piano – es gibt kaum etwas, was nicht ausprobiert würde, und bei „Wake Up“ und „Utsukushii Shibuya“ beweist dann die bezaubernde Rachel Haden (Ex-that dog) nach Weezer und Jimmy Eat World einmal mehr Geschmack in der Wahl ihrer Gastband. Und dennoch: „Spending Time On The Borderline“ kann die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, denn stellenweise hat man das Gefühl, dass Ozma ihr unverkennbares Talent aus Angst vor Vergleichen bewusst etwas kurz halten und lieber an Arrangements als an Melodien feilen. Man möchte fast wetten, dass die Band dieses Album in ein paar Jahren als „wichtige Erfahrung und Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet. Und was das in Wahrheit bedeutet, wissen wir alle…

    weitere Platten

    Rock And Roll Part Three

    VÖ: 30.11.1999