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    Ozma
    Rock And Roll Part Three

    VÖ: 30.11.1999 | Label: Kung Fu/Zomba
    9 / 12

    Ein Stoff wie ein Shakespeare-Drama: Ozma wurden von Weezer entdeckt und gefördert, könnten ihnen in naher Zukunft allerdings den Thron streitig machen.

    Rivers Cuomo und seinen Kollegen war wohl langweilig, so allein und einsam auf ihrem Power-Pop-Elfenbeinturm. Blur hatten Oasis, die Beatles die Stones, nur den Jungs von Weezer mochte in ihrem Bereich keiner das Wasser reichen. Und da kein wirklicher Rivale in Sicht war, nährten sie eben selbst die Schlange an ihrem Busen. Ozma hatten am Anfang der US-Tour in diesem Frühjahr, auf die sie als Support von Weezer eingeladen wurden, weder Deal noch Manager – am Schluss konnten sie sich vor Angeboten kaum retten. Was nicht wundert, denn die elf Songs, die das Quintett hier vorlegt, sind durch die Bank gelungen, viele davon sogar mehr als das. Ozma haben definitiv dieses schwer zu beschreibende, aber recht einfach zu erfühlende Händchen für die dramaturgischen Kniffe, die einem Popsong längere, im besten Fall sogar ewige Gültigkeit verleihen: Melodien werden angedeutet, verdröselt und wieder aufgegriffen, mal dominieren die Keyboards, mal trägt der Bass die Songs, dann wiederum geben die beiden Gitarristen den Power-Chord-Takt vor. Und dennoch wirkt alles so einfach, leicht und ungekünstelt. Ob 116sekündiger Smasher („Rocks“) oder knapp neunminütiges Epos, die fünf Kalifornier sind auf allen Terrains trittsicher. Zugegeben – die großen Vorbilder mit dem W schimmern bisweilen stark durch, angefangen bei bittersüßen Gitarren- und Gesangsharmonien („Natalie Portman“) bis zu den Nerd-Lyrics zwischen Herzschmerz, 80er Nostalgia und Baseball Card Conventions. Doch wenn einem „Rock And Roll Part Three“ mal wieder Tag und Laune gerettet hat (und das tut es bei mir zur Zeit verdammt oft), sind solche Erwägungen herzlich egal. Voll und ganz überzeugend.

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