Oh mein Gott, was für eine Platte! Ja, Novotny TeeVau haben sich mit diesem Wunderwerk doch glatt selbst übertroffen. Ich meine, ihr Debüt von anno 96 war ja schon ein massiver Angriff auf die körperliche und vor allem seelische Unversehrtheit der Hörer, aber Das Volk sind wirr (es kommt der Tag, da werden Schulklassen über diesen Titel Erörterungen schreiben müssen – wenn auch nur, weil Schlagwerker Antek Lehrer geworden ist…) setzt noch einen drauf. Mit irre-genialen Texten über Friedhofswärter (mit der Musik der Fleshtones), Fernsehpartys (TV Party von Black Flag), das Fressen von Bockwürsten (und das Trinken des Wurstwassers) oder auch der ultimativen und weit vorausahnenden Kommentierung des Öko-Wahlprogramms der Grünen (Freiheit die ich meine – keine Einengung durch Bäume!) erweisen sich die fünf Herren aus dem Münsterland inklusive des Herrn aus der Kreditabteilung eines Coesfelder Bankhauses am Mikroständer erneut als eine der derzeit besten deutschen Kapellen. Deutsche Texte? Ja, deutsche Texte! Und die Musik? Superdupertoller Punkrock mit ner phantastischen, immer prägnant im Vordergrund stehenden Sixties-Psychedelic-Orgel – die absolute Wucht! Und was für schicke Rock-Zitate sich hier finden! Hammerplatte Hammerplatte Hammerplatte!
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Tod, Pest und Verwesung
VÖ: 01.01.1900