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    North Of America
    Brothers, Sisters

    VÖ: 05.05.2003 | Label: Rewika
    Text: Ingo Neumayer
    7 / 12

    Indierock für Liebhaber: viele kleine Herausforderungen, die das ganze spannend halten, aber dennoch nicht für Überlastungskopfschmerzen sorgen.

    ‚Klassischer‘ Indierock wird je nach Betrachtungsweise entweder als unzeitgemäß verfemt (um ihn dann wenig später im Rahmen der nächsten die-Gitarre-ist-zurück-Kampagne seligzusprechen), oder eben mit Verweis auf Parallelen zum Punkrock für zeitlos und damit oft auch für kritikresistent befunden. Die Wahrheit im vorliegenden Fall liegt in der viel beschworenen Mitte, und die wiederum liegt nördlich von Amerika. Hier sind vier Männer zu Gange, die wissen, wie es geht und dass es nicht ausreicht, bloß auf das Schaffen in den Häusern ‚Dischord‘, ‚Touch & Go‘ oder ‚SST‘ zu verweisen – man muss sein Erbe auch kreativ verwalten, will man nicht als ewig gestrig erscheinen. North Of America lassen sich eher selten auf den Kampf mit der Uhr und somit ein vergebliches Messen mit den Altvorderen ein, sondern transportieren im besten Fall ein vages Gefühl, wo das alles herkommt, mit der etwas festeren Vermutung, wo das alles enden könnte. Bands wie Les Savy Fav oder The Trans Megetti nicht ganz unähnlich, geht’s auch hier gern mal in den Hochseiltrakt, wo Überforderung und Banalität, Eingängig- und Vertracktheit gemeinsam an den Gitterstäben feilen. Besonders die Gitarristen Michael Catano und Mark Colavecchia fallen angenehm auf, indem sie, wenn sie die Wahl haben, zwar in der Regel den Umweg nehmen, sich aber trotzdem selten verfransen. Wenn sie nun noch genauso viel Zeit in ihre Gesangslinien investieren würden, wie in ihre Texte, wäre „Brothers, Sisters.“ unter Umständen tatsächlich zu einem Weckruf geworden, der weit über die Gemeindegrenzen hinaus vernommen wird.

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