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    Nice Man
    The Art Of Hanging Out

    VÖ: 25.11.2005 | Label: Shoeshine/Alive
    Text: Daniel Gerhard
    4 / 12

    Der ehemalige Teenage Fanclub-Drummer und seine neue Gang: koffeinfreie Popsongs, von Playmobilfiguren eingespielt.

    Eins muss man Francis “Nice Man” MacDonald und seinen Bad Boys ja zugestehen: Dafür, dass auf ihrer Platte praktisch gar nichts passiert, weckt sie im gemeinen Zuhörer einen erstaunlichen Aktionismus. Man möchte “The Art Of Hanging Out” mit schwarzem Kaffee übergießen und püriertem Dextro Energen einreiben, so fürchterlich selbstverliebt ist das in seine hängemattige Lazybones-Mentalität. Man möchte nach draußen gehen und ein paar besonders schöne Blumen umknicken wegen all der penetranten Grundgütigkeit, die dieses Album ausstrahlt. Und man möchte jedes Buch, das Rosamunde Pilcher geschrieben hat, in einen Papierschredder stecken, wegen all der blauäugiger Naivität, mit der hier von Liebe, Leben und der Kunst, es leicht zu nehmen, gesungen wird. “Love is a game where you don’t need toys / But if you got them … boy, oh boy”, witzelt MacDonald, dieser neckische Schelm, und man wäre für den Anfang auch schon mit einem Hammer zufrieden. Wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass drei Hand voll harm- und zahnloser Zweikommafünf-Minuten-Songs einen derart auf die Palme bringen, lässt sich indes nicht so einfach zurückverfolgen. Das war alles noch ganz putzig losgegangen mit flatternden Gitarren, diskret ausmalenden Tasteninstrumenten und MacDonalds als wandelnder Süßholzraspel. Aber früher oder später würde man sich halt auch gern mal an einer spitzen Kante stoßen, über einen krummen Einfall stolpern oder sonst irgendwie herausgerissen werden aus dieser Lila-Laune-Welt. Und weil Nice Man & The Bad Boys da nicht weiterhelfen wollen, kann man dann eben nur noch ihre Platte ausmachen.

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