New Bomb Turks
At Rope's End

Sein Album „Am Ende der Fahnenstange“ zu betiteln, zeugt nicht gerade von großem Selbstbewußtsein, aber egal: Die New Bomb Turks sind unzweifelhaft mit ihren Massen von Singles, aber gerade auch mit den Alben auf ‘Crypt’, die Pioniere des Neunziger-Retro-Kick-Ass-Punkrocks geworden und dürften so ungefähr 90% der später gegründeten Bands dieses Genres beeinflußt haben. Ihr zweites Album für ‘Epitaph‘ entfernt sich, wie schon „Scared Straight“, noch ein bißchen weiter vom rauhen, ungestümen Sound der frühen Jahre, geht weit zurück in die Siebziger und schließt unüberhörbar an die besten Jahre von Stooges, Dead Boys, New York Dolls etc. an. Allerdings ohne dabei in Retromanie zu verfallen, sprich: „At Rope‘s End“ klingt durchaus wie ein neues Album, tritt auf seine schmutzig-schlammige Art von Rock’n’Roll’n’Rhythm’n‘Blues äußerst gediegen Arsch. Auch (Keyboard-)Piano-Parts, Mundharmonika und Saxophon hinterlassen im Sound deutliche Spuren, und mit „Veronica Lake“ haben die Turks sogar einen famosen Hit am Start. Alles in allem ein vorzügliches Album, das keine Überraschungen bietet, da man mittlerweile halt doch schon so ziemlich alles gehört hat. Also doch irgendwie das Ende der Fahnenstange? Ich hoffe nicht!