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    Neil Halstead
    Palindrome Hunches

    VÖ: 09.11.2012 | Label: Full Time Hobby/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Neil Halstead - Palindrome Hunches

    Eigentlich wollte Neil Halstead für sein neues Album einen Song schreiben, der vorwärts genauso funktioniert wie rückwärts. Hat aber nicht geklappt. Anscheinend ist der Mann zu aufgeräumt für sowas.

    „Do gees see god?/ I don’t suppose they do/ A Toyota’s a Toyota“ – das sind die einzigen dadaistischen Sprachspielereien, zu denen sich der britische Singer/Songwriter und ehemalige Slowdive-Frontmann hinreißen lässt. Ansonsten strotzt sein inzwischen drittes Soloalbum nur so vor Klarheit: Geordnete Arrangements, eindeutige Texte und glasklarer Gesang. Harmonie pur also auf „Palindrome Hunches“? Nicht ganz. Die elf Akustiksongs legen sich zwar um Schultern und Ohren wie eine wärmende Decke, doch so richtig gemütlich wird es nie, kreisen die Texte doch um Themen wie Verlust, Trauer und darum, welch ein Arschloch das Schicksal manchmal ist: „Death runs deep in this family/ Write a song for the left hand only/ I lost my arm in the first Great War/ Wish I never learned the piano before”, erzählt Halstead in „Wittgenstein’s Arm“, einer Geschichte über den österreichischen Pianisten Paul Wittgenstein, der seinen rechten Arm im ersten Weltkrieg und drei seiner Brüder durch Suizide verlor. Wie schon das Vorgängeralbum ist auch „Palindrome Hunches“ in den USA auf Jack Johnsons Brushfire-Label erschienen und mit einer ganzen Horde von Leuten an Violine, Kontrabass, Gitarre, Banjo und Mikrofonen eingespielt worden. Die trafen sich zunächst im Studio, um dann schnell festzustellen, dass ein solch steriler Raum den Songs abträglich wäre. Also die Sachen gepackt und auf in den Musikraum der nächsten Grundschule. Reduktion aufs Wesentliche eben. Und auf einfache, gute Folkmelodien.

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    Sleeping On Roads

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