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    Mutoid Man
    Mutants

    VÖ: 28.07.2023 | Label: Sargent House
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 365
    Schönheit
    Mutoid Man - Mutants

    Ganze sechs Jahre ist es her, dass Mutoid Man mit „War Moans“ ihr bislang letztes Album veröffentlichten. Der Nachschub in Form von „Mutants“ kommt nicht nur mit einem neuen Bassisten, sondern auch mit weiterentwickeltem Sound.

    Mit ihrem dritten Album schlagen Mutoid Man ein neues Kapitel in ihrer Geschichte auf. Nachdem die Band 2017 „War Moans“ veröffentlicht hatte, war es zunächst still um sie geworden. Es folgten: die Corona-Pandemie, persönliche Veränderungen und der Ausstieg ihres Bassisten Nick Cageao, der den Fokus in seinem Leben seiner Gesundheit willen auf andere Dinge legen wollte. Mittlerweile hat die Supergroup um Gitarrist und Sänger Stephen Brodsky (Cave In) und Schlagzeuger Ben Koller (Converge) Verstärkung bekommen: Jeff Matz ist der neue am Bass – und der ist sonst bei den Sludge-Metallern High On Fire im Einsatz.

    Gepaart mit Brodskys Post-Hardcore-Wurzeln und Kollers Metalcore-Spielart setzt Matz auf „Mutants“ derbe Sludge-Metal-Noten, die Mutoid Mans Sound auf ein neues Level heben. Kein Wunder also, dass dieses Album auch klanglich eine Weiterentwicklung der Band markiert. So zeigt bereits der Opener „Call Of The Void„, dass sich das Trio in Sachen Kreativität keine Grenzen gesetzt hat: Mutoid Man heizen sich gegenseitig an, spielen sich bis zur totalen Klangüberreizung und werfen hier und da noch ein paar „Whoho“-Chöre ein – das ist komplex und eingängig zugleich, ein Paradoxon, das trotzdem bestens funktioniert.

    Auch „Broken Glass Ceiling“ kombiniert, was sonst nur selten zusammenfindet: klassische Heavy-Metal-Riffs, die in der zweiten Hälfte des Songs plötzlich zu kompromisslosem Hardcore mutieren, und einen Brodsky, der von Klargesang à la Queens Of The Stone Age zu bitterbösem Growling wechselt. „Mutants“ steht stets mit einem Bein im Hardcore-Sumpf, mit dem anderen irgendwo zwischen Ohrwurm und gut besuchter Indie-Party. Das war schon auf „War Moans“ stilprägend, zeigt sich auf dem neuen Album aber noch intensiver.

    In „Graveyard Love“ fühlt man sich zu Beginn an Motörhead erinnert, bevor das Instrumental in Richtung Horrorpunk abdriftet. Selbst die dekonstruierte Rhythmik in „Siphon“ klingt bei Mutoid Man überraschend melodisch. Die einzelnen Töne rennen wie Ameisen umher, kämpfen gegen eine Sludge-Metal-Walze und übernehmen schließlich doch noch die Führung in einem vermeintlichen instrumentalen Chaos, das sich als wohlgeplant entpuppt. So entwickelt „Mutants“ eine Dynamik, die so zurzeit bei kaum einer anderen Band zu finden ist. Veränderung kann guttun – Mutoid Man sind der krachend laute Beweis.

    Das steckt drin: Cave In, Kyuss, Mastodon

    weitere Platten

    War Moans

    VÖ: 02.06.2017

    Bleeder

    VÖ: 03.07.2015

    Helium Head

    VÖ: 29.11.2013