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    Murderdolls
    Beyond The Valley Of The Murderdolls

    VÖ: 19.08.2002 | Label: Roadrunner/Universal
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Das Seitenprojekt des Slipknot-Drummers gibt sich als Bastard der L.A.-Szene von vor 20 Jahren, und der gewollte Versuch, das Rad der Rockgeschichte zurückzudrehen, gelingt über weite Strecken sehr ordentlich. Als wären Slipknot die zahmste Band des Universums, lautet der Kommentar von Sänger Wednesday 13 (Frankenstein Drag Queens From Planet 13-Frontmann) über das Debüt der Murderdolls: „Wir wollen bewusst gefährlich sein!“ Gerade ohne Masken und anderes Image-Tamtan dürfte dieses Ziel zwar etwas hoch gesteckt sein, dennoch hat die New Metal-Allstar-Truppe (mit dabei ist u.a. noch Static-X-Gitarrist Tripp Eisen) ihre Hausaufgaben gut gemacht. Anleihen bei den frühen Mötley Crüe, Alice Cooper, Twisted Sister, vermischt mit Zitaten der Sex Pistols – diese krude Mischung klingt auch zwei Jahrzehnte nach der Hochzeit des Glam Metals noch frisch genug. Songtitel wie „Twist My Sister“, „Dead In Hollywood“ oder „Kill Miss America“ sagen eigentlich alles; Jordison tobt sich als Gitarrist richtig aus, der Spaßfaktor liegt dementsprechend hoch. Selbst die rauhe Produktion passt wie Arsch auf Eimer. Eine weitere Punk`n`Roll-Platte, die zwar nichts Neues bringt, aber unterm Strich gerade wegen ihrer offensichtlichen Klischee-Reiterei nicht zu unterschätzen ist.
    8

    Slipknot sind musikalisch zwar um einiges besser als landläufig behauptet, dass die Big Band des New Metal nun aber das Wu-Tang-Prinzip aufgreift und uns mit Projektplatten überschwemmt, wäre dann doch nicht nötig gewesen. Wo man dem Stone Sour-Album mit etwas gutem Willen noch eine Daseinsberechtigung aussprechen kann, wird die Toleranzgrenze von den Murderdolls ganz eindeutig überschritten. Schon die Kollegen, die Slipknots Kreativkopf Joey Jordison hier versammelt hat, lassen üble Befürchtungen aufkommen – die beim Hören von „Beyond The Valley…“ noch mühelos getoppt werden. Denn wenn ein Haufen tumber Metal-Gesellen, der sich normalerweise in zweit- bis drittklassigen Bands wie Static-X oder Frankenstein Drag Queens austobt, einfältigen Glam Metal fabriziert, der garantiert kein Klischee auslässt, will nun mal ganz und gar keine Freude aufkommen, sondern bestenfalls blankes Entsetzen. Und was an dieser Platte gefährlich sein soll, will mir schon mal gar nicht einleuchten, denn mit dieser Bubblegum-Produktion klingen die Murderdolls sehr viel mehr nach Comic als nach Horrorfilm oder Thriller – nur dass dieser Comic leider nicht mal lustig oder unterhaltsam ist, sondern einfach nur albern und dumm. Richtig schlimm!
    3

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