Diese Platte ist Wohltat und Beruhigung zugleich. Wohltat, weil man hier nach unendlich vielen netten, aber verzichtbaren Big- und Breakbeat-Platten endlich mal wieder ein echt überzeugendes, durchweg kickendes Stück Musik erhält. Und Beruhigung, weil es zeigt, daß diese (auch von mir) schon wieder halbwegs abgeschriebene Trendmusik-Gattung nach wie vor richtig gute Momente bereithält, sobald sich Könner an dieses Genre wagen. Und Könner auf seinem Gebiet ist das Duo Mucho Macho allemal, verquickt es doch auf höchst unkonventionelle Weise alle Bausteine, die sich in der großen Spielzeugkiste moderner Elektronikmusik finden lassen. Dabei ist es völlig egal, ob sie sich im TripHop, Breakbeat, Dub, DrumnBass, Electro, Techno und French House – oder auch in allen Stilen zugleich – bewegen, eines haben alle ihre Tracks gemein: Sie sind ungeheuer funky und sowohl club- als auch autofahr- oder wohnzimmerkompatibel. Will man zu ihrer Musik lieber tanzen, treiben einen die Beats nach Jericho, sitzt man lieber daheim und reicht holländische Kräuterprodukte von Hand zu Hand, so geht auch das dank ihrer vielschichtigen, dahinspacenden Arrangements. Denn es passiert eine Menge bei Mucho Macho – da können sich die Propellerheads warm anziehen.
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Death On Wild Onion Drive
VÖ: 17.07.2000