Ihr Debüt war definitiv ein – leider ziemlich untergegangener – Big Beat-Houserocker mit Maximaldynamik. Da ist der Zweitling aus anderem Holz geschnitzt.
Den auffälligsten Unterschied gleich vorweg: Death On Wild Onion Drive ist deutlich weniger funky Big Beat der Marke Propellerheads oder Dickjung Dünn, dafür umso mehr flockiger House von der Stange, komplettiert durch was Schmusiges für Zwischendurch. Und damit sind wir schon beim Hauptproblem dieser Platte: Vielschichtigen, musikalischen Big Beat mit echter Tiefe kann man mit der Lupe suchen, gute House-Tunes oder TripHop mit ansprechenden Flächen hingegen gibt es wie Sand am Meer. Ihre Hausaufgaben haben Tim Punter und Neil Dunford zweifellos gemacht, sie wissen ihre Maschinchen behende zu programmieren, bieten dem Tanzwilligen den ein oder anderen schmissigen Club-Burner an und halten hier und da auch mal inne, um Raum für fesch eingestreute Chill Out-Abhänger zu schaffen. Nur: Da gibt es schätzungsweise drölfhundert andere Producer, die das ähnlich gut hin bekommen. Die ruhigen Parts ihrer Musik sind so nett wie unspannend, und selbst in den Momenten, wo ihre Tracks latent aufs Gas treten, fehlt irgendwie der wirkliche Biss und die Konsequenz, einfach mal mehr zu wagen als die ca. 100 House-Maxis, die monatlich erscheinen. Solider Durchschnitt mit ein, zwei Lichtblicken, mehr leider nicht.
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VÖ: 01.01.1999